Plötzlich sieht sich 1860 mit vier Baustellen konfrontiert – auch Glöckner in der Kritik

Die 1:5-Klatsche gegen die TSG Hoffenheim II trifft den TSV 1860 hart. Es fehlt der Mannschaft von Trainer Patrick Glöckner an mehreren Punkten. 
Ruben Stark
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Trommelte nach der Klatsche gegen Hoffenheim II seine Mannen zusammen: Trainer Patrick Glöckner
Trommelte nach der Klatsche gegen Hoffenheim II seine Mannen zusammen: Trainer Patrick Glöckner © IMAGO/Ulrich Wagner
Carbonatix Pre-Player Loader

Audio von Carbonatix

Wenn der TSV 1860 am Dienstag unter dem Himmel der Bayern im Wiesn-Zelt des Sponsors sitzt, hätte auch die Hochstimmung einen festen Platz an den Löwen-Tischen haben sollen. Weil aber binnen einer Woche die anhaltende Euphoriewelle gleich zwei kräftige Euphoriedämpfer bekam, werden die Mienen wohl eher ernste Züge tragen, der Besuch wird mehr zu einem Termin der Pflichtschuldigkeit, denn zu einem Stelldichein der Schulterklopfer.

TSV 1860 trifft am Samstag auf Aue

Am Samstag, wenn Sechzig beim krisengeplagten FC Erzgebirge Aue (14 Uhr) zu Gast ist, sollte nicht nur eine überzeugende Reaktion der Mannschaft folgen, sondern es sollten auch Punkte im Rückreisegepäck sein. Ansonsten wird es vermutlich noch weit ungemütlicher an der Grünwalder Straße 114 als es ohnehin schon in dieser Woche ist – wenn die offensichtlichen Problemfelder nicht so angepackt werden, dass sie einer Lösung entgegensteuern.

Sichtlich enttäuscht: Thomas Dähne und Kevin Volland nach der Pleite gegen Hoffenheim II.
Sichtlich enttäuscht: Thomas Dähne und Kevin Volland nach der Pleite gegen Hoffenheim II. © IMAGO

Wackelige Löwen: "Wir zerfallen viel zu leicht"

Die Energie: Sicher, die 30 Grad am Samstag machten es den Löwen nicht leicht, aber für eine derart lethargische Darbietung ohne Esprit und Frische reichte die Temperatur als Erklärung nicht aus. Und was besonders alarmierend ist, ist die Tatsache, dass schon für das Spiel gegen Hoffenheim II eine überzeugende Antwort auf die miserable erste Halbzeit bei Hansa Rostock (1:2) angekündigt worden war.

Stattdessen gab es ein 1:5-Desaster. Kevin Volland urteilte: "Die Energie fehlt zurzeit, das Aufbäumen nach Rückschlägen, wir zerfallen viel zu leicht, sind behäbig in beide Richtungen." Ein Befund, dem nun mit großem Willen und echter Mentalität zu begegnen ist.

Kassierte gegen Hoffenheim die AZ-Note 6: Siemen Voet.
Kassierte gegen Hoffenheim die AZ-Note 6: Siemen Voet. © IMAGO

Hinten immer löchriger, vorne nur noch ein laues Lüfterl

Die Defensive: Bis zum Heimspiel gegen Havelse (3:2) wirkte die neu formierte Dreierkette im Verbund mit zwei Sechsern und laufstarken Außenspielern sattelfest. Noch nicht perfekt harmonierend, aber sattelfest. Was auch immer seit der zweiten Halbzeit gegen den Aufsteiger, als die Sechzger ein 2:0 verspielten, sich aber per "Lucky Punch" retteten, geschehen ist, von den insgesamt positiven Eindrücken ist nichts mehr übrig. Zweimal in Folge reagierte Trainer Patrick Glöckner in der Halbzeitpause mit gravierenden Änderungen (Rostock, Hoffenheim II) auf die defensive Konfusion, zweimal ohne entscheidenden Effekt.

Die Offensive: Allein in den ersten zwanzig Minuten gegen Havelse waren für den TSV und sein Angriffstrio mit Volland, Florian Niederlechner und Sigurd Haugen bis zu drei Tore möglich. Wann immer sich etwas in Richtung des Gegners Tor entwickelte, lag ein Hauch von Gefahr in der Luft. Plötzlich ist davon nichts mehr übrig, in Rostock entstand nur vereinzelt echte Torgefahr, gegen Hoffenheim II bestenfalls sporadisch und erst, nachdem das Spiel quasi entschieden war. Justin Steinkötter war dabei meist involviert.

Florian Niederlechner konnte gegen Hoffenheim II nicht überzeugen.
Florian Niederlechner konnte gegen Hoffenheim II nicht überzeugen. © IMAGO

Trainer Glöckner sieht sich plötzlich scharfer Kritik ausgesetzt

Der Trainer: Glöckner erklärte am Samstag in der Pressekonferenz, welche Erwägungen er bei der Besetzung der Dreierkette mit Raphael Schifferl rechts, Siemen Voet in der Mitte und Sean Dulic auf links verfolgte. Dennoch war es ein Fehler, die Formation so umzustellen und die Spieler zu verschieben. Noch schlimmer wurde es nach der taktischen Rolle rückwärts. Die Verunsicherung kroch immer mehr in die Glieder.

Wie in Rostock wählte der Coach auch im zweiten Abschnitt gegen die Youngster aus dem Kraichgau eine Grundordnung mit Viererkette. Die hatte an der Ostseeküste ganz gut gewirkt, gegen Hoffenheim II schlug die Korrektur fehl.

Auch Glöckners Entscheidungen geraten nun mit den schlechten Leistungen und Ergebnissen unter das Brennglas des Argwohns. Erste Unmutsbekundungen waren vereinzelt zu vernehmen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.