Plan B: Ab sofort runter mit den Kosten!
MÜNCHEN Auch nach dem großen Knall konnte Hasan Ismaik sich seine Sehnsucht nach der schillernden Fußball-Welt nicht verkneifen. „Ich habe mir zu Hause immer Freude lächelnd vorgestellt, wie 1860 in ein paar Jahren eine gute Rolle in der Bundesliga spielt und ich meinen Klub irgendwann begleiten kann nach Barcelona, nach England oder Spanien”, sagte der Löwen-Investor in der Nacht auf Dienstag.
Doch das war, nachdem die Liaison zwischen dem Giesinger Klub und dem arabischen Millionär (vorerst?) im großen Krach endete. Ismaik hat den erst im Mai beschlossenen Dreijahresplan aufgekündigt und rauschte nach dem Krisengipfel mit den Vereinsverantwortlichen beleidigt ab.
Die großen Träume endeten in einem Scherbenhaufen – den nun die Löwen-Verantwortlichen aufkehren müssen. So schnell wie möglich, es soll schließlich auch in den kommenden Jahren noch Fußball gespielt werden bei 1860.
„Wir werden jetzt den Geschäftsführer bitten, die Pläne, wie es ohne weitere Investitionen weitergehen kann, zu konkretisieren”, sagte Schneider. Der Plan B, den die AZ in ihrer Samstagsausgabe vorgestellt hatte, muss konkretisiert – und bald auch der DFL vorgelegt werden. Im März muss 1860 die Lizensierungsunterlagen beim Ligaverband einreichen, nach derzeitigem Stand ohne weitere Zahlungen Ismaiks. Dennoch wollen sie den derzeitigen Gehaltskostenetat von 8,5 Millionen Euro beibehalten – und das ohne Neuschuldenaufnahme. Das wird schwer genug. Dazu kommt: Wenn neue Spieler kommen sollen im Sommer, müssen andere verkauft werden.
Bereits im Winter wollen die Löwen zudem versuchen, Kosten zu senken. Die Verkaufsbemühungen von Null-Tore-Stürmer Ismael Blanco sollen intensiviert werden, bei entsprechenden Anfragen würde man den wenigsten Spielern Steine in den Weg legen. Erik Jendrisek, der aktuelle Wunschzugang von Trainer Alexander Schmidt, scheint dem Klub derzeit doch ein wenig zu teuer, da Freiburg ihn nicht ablösefrei ziehen lassen möchte.