Panzer, Plüsch & Plausch

MÜNCHEN - Richtig: Für 1860 geht es drei Spieltage vor Schluss um nichts mehr. Nicht richtig: dass man deshalb nicht mehr ins Stadion zu gehen braucht. Die AZ hat jedenfalls 10 gute Gründe gefunden.
Nüchtern betrachtet gibt es kaum einen Grund, sich am Sonntag in die Allianz Arena zu begeben. Der TSV 1860 (Tabellenplatz sieben, Klassenerhalt gesichert, Nicht-Aufstieg leider auch) trifft am drittletzten Spieltag auf Rot-Weiß Oberhausen (Tabellenplatz 13, Klassenerhalt gesichert, vom Aufstieg Lichtjahre entfernt). Sportlich gesehen geht es für beide Teams um nichts mehr. Die AZ hat zehn gute Gründe gefunden, Sonntag ins Stadion zu gehen:
Den Greenkeeper beobachten: Spieler, die sich nicht unterordnen, werde er zukünftig „bestenfalls noch zum Rasenmähen einsetzen“, sagte Lienen. Im Stadion sehen Sie, welche Tätigkeiten auf einige Profis zukommen könnten.
Solidarität mit „Sechzger“ und „Sechzgerl": Eine ganze Saison lang vom Spielfeldrand mitzuzittern ist hart, besonders wenn man dabei ständig winken muss und ein Plüschkostüm trägt. Zeigen Sie Solidarität mit den Löwen-Maskottchen: Winken Sie zurück!
Den Roten Paroli bieten: „Wir müssen den Bayern zeigen, dass auch wir für tolle Stimmung in der Arena sorgen können“, sagt der Fanbeauftragte Axel Dubelowski.
Lovins Heim-Comeback: Vergangenen Sonntag kehrte der Rumäne nach siebenmonatiger Verletzungspause auf den Platz zurück. Gegen Oberhausen dürfte er endlich auch wieder zuhause auflaufen.
Panzer oder Ballett-Tänzer? Die Partie Inter gegen Barcelona sah aus, als sei ein „Panzer-Batallion gegen ein Schwanensee-Ballett“ angetreten, so Ewald Lienen. Welche Bezeichnung auf 1860 eher zutreffen würde, sagte er nicht. Machen Sie sich ihr eigenes Bild.
Negativrekord verhindern: Die Besucherzahlen der Löwen sind in diesem Jahr so schlecht wie nie, seit sie in der Allianz Arena spielen. Nur 22 000 kamen bislang im Schnitt.
Talente begutachten: Oberhausen hat einige Spieler, die für 1860 interessant und bezahlbar sein könnten. Tipp: Shooting-Star Moritz Stoppelkamp (23) könnte in München unter besonderer Beobachtung stehen.
Die Arena von innen sehen: Sollten Sie dort in dieser Saison noch Live-Fußball sehen wollen, müssen sie zu den Löwen. Beim FC Bayern sind alle restlichen Spiele ausverkauft.
Ein Plausch mit Geschäftsführer Stoffers: Im aktuellen Stadionheft berichtet er davon, wie er in Düsseldorf durch den Löwenblock ging und mit den Fans sprach. Wenn Sie auch gerne mal persönlich mit ihm diskutieren würden: Augen auf! Vielleicht kommt er wieder vorbei.
Perfektes Fußball-Wetter: Sonnig bei 22 Grad soll es am Sonntag werden. Zu schön um fernzusehen, zu kalt, um in den See zu springen. Darum: Auf ins Stadion.
A. Neumann