Otti schwärmt vom „Grünwalder Zauber“
12600 Fans kamen zur „XX-Tausend“-Aktion fürs Grünwalder Stadion. An der Demo für den Erhalt der altehrwürdigen Arena in Giesing nahm auch Ottfried Fischer teil. Wie der Kabarettist die Aktion erlebte, schildert er im AZ-Interview.
AZ: Herr Fischer, wie hat’s Ihnen als bekennender Löwen-Fan gefallen, zurückzukehren?
OTTFRIED FISCHER: Sensationell. Ich wusste zunächst nichts von der Demo, eigentlich war ich nur wegen dem Benefizspiel des FC Sternstunden da, aber weil’s immer voller und voller wurde, bin ich natürlich hiergeblieben.
Und?
Ich war ja lange nicht mehr hier, zuletzt beim Bundesliga-Abschiedsspiel gegen Kaiserslautern 1995 (1:3, d. Red), das ist 13 Jahre her. Eine halbe Ewigkeit. Aber ich muss sagen: Das Stadion hat immer noch einen besonderen Zauber. Wenn ich mir überlege, wer hier alles seine große Karriere begonnen hat: Der Radi, Rudi Brunnenmeier, Fredi Heiß, Timo Konietzka, Zeljko Perusic oder auch Franz Beckenbauer oder Gerd Müller, dann läuft’s mir eiskalt den Rücken runter.
Der Erhalt des Stadions ist vorerst bis 2018 gesichert, es wird von der Stadt sogar jetzt für 800000 Euro saniert.
Das Stadion ist ein Juwel der Stadt München. Aus diesem Grund finde ich, dass dieses Stadion unter Denkmalschutz gestellt werden sollte. Wenn ich gefragt werde, würde ich mich auch dafür einsetzen.
Bei den Löwen ist auch drigend Rat gefragt: Platz 11 in der Abschlusstabelle der Zweiten Liga, das kann nicht unbedingt der Anspruch des TSV 1860 zu sein.
Es scheint ein Fluch auf 1860 zu liegen, besonders in der zweiten Saisonhälfte. Aber Flüche sind dazu da, sie irgendwann mal zu verjagen. Ich hoffe, dass der Geist, den Trainer Marco Kurz in der Vorrunde vermittelt hat, in der neuen Saison wieder zurückkommt.
Ärger gibt’s auch auf der Führungsebene: Geschäftsführer Stefan Ziffzer sagte, Präsident Albrecht von Linde sei eine Schande, und wurde daraufhin fristlos entlassen.
Ich finde, dass unvorsichtigerweise gute Leute bei 1860 entlassen werden. Mehr will ich eigentlich dazu gar nicht mehr sagen.
Interview: Oliver Griss