Okotie: Erster Torschützenkönig seit Rudi Völler?

München - In der Saison 1981/82 wurde zum letzten Mal ein Löwen-Stürmer Torschützenkönig der Zweiten Liga. Ex-Nationalstürmer Rudi Völler traf damals in 37 Spielen satte 37 Mal ins Schwarze. Jetzt steht mit Rubin Okotie wieder ein Löwe ganz oben. Seine Torquote ist bei zwölf Toren in 17 Spielen zwar ein bisschen schlechter, dennoch führt der österreichische Knipser die Torjägerliste vor dem Düsseldorfer Charlison Benschop und Simon Terodde vom VfL Bochum (je zehn Treffer) an.
Weil der TSV 1860 nach vermurkster Hinrunde nur auf Rang 15 steht, sind Okoties Tore umso wichtiger. Sie sind zur Lebensversicherung der Löwen geworden. Sollte der gegen Ende der Winterpause angeschlagene Österreicher in den verbleibenden 15 Spielen der Rückrunde fit sein, hat er gute Chancen auf die Torjägerkanone.
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Was für den Löwen-Knipser spricht: seine Vielseitigkeit. Der 27-Jährige traf sechsmal mit rechts, dazu je dreimal mit links und per Kopf - Vollstrecker Okotie kann's mit verschiedenen Mitteln. Außerdem hat der Sommer-Neuzugang den Killerinstinkt: Zehn seiner zwölf Treffer erzielte Okotie direkt.
Stark ist auch die Verteilung seiner Tore: dreimal erzielte er einen Doppelpack - immer auswärts (Lautern, Bochum und Berlin). Einen Durchhänger hatte der potenzielle Völler-Nachfolger dabei nicht: Okotie traf über die gesamte Hinrunde regelmäßig, seine längste Durststrecke dauerte lediglich drei Spiele an, die prompt allesamt verloren gingen (Aalen, Aue, Braunschweig).
Ob's für Okotie letztens Endes zur Nachfolge des großen Rudi Völler reicht, wird sich in der Rückrunde zeigen. Erste Möglichkeit, um das Tor-Konto weiter auszubauen: Heidenheim. An den Auftaktgegner des TSV 1860 nach der Winterpause am Montag (20.15 Uhr, AZ-Liveticker) hat der Angreifer gute Erinnerungen - im Hinspiel (2:2) gelang ihm ein Treffer.