Nur noch Details zu klären: Glöckner steht laut AZ-Information kurz vor Verlängerung beim TSV 1860
München - Gut eine Woche vor Saisonende setzt Patrick Glöckner das Pokerface auf. Seine Antworten kurz, geheimnisvoll. "In den letzten zwei Tagen wurden die Gespräche intensiviert", meinte der Trainer des TSV 1860 auf AZ-Nachfrage, schob hinterher: "Ich glaube, dass wir schon bald etwas in eine Richtung verkünden können."
Glöckner: "Wer sich nicht wohlfühlt, dem kann man nicht helfen"
Klar, es geht um seine Zukunft. Eine Tendenz, ob er weiterhin der Mann an der Seitenlinie bleibt, wollte Glöckner nicht verraten. "Das muss der Christian Werner machen", meinte der Löwendompteur dessen Vertrag in wenigen Wochen aufläuft. Ein schlechtes Zeichen für eine weitere Zusammenarbeit? Nein. Laut AZ-Informationen steht die Verlängerung kurz bevor. Schon in den nächsten Tagen soll Glöckner ein neues Arbeitspapier in Giesing unterschreiben. Aktuell gilt es nur noch Details zu klären. Das Präsidium um Präsident Robert Reisinger und die Investoren-Seite müssen dem Deal noch final zustimmen.
Glöckner selbst fühlt sich in München wohl, was er erneut unterstrich: "Wer sich hier mit dem Verein, den Fans und der Stadt nicht wohlfühlt, dem kann man nicht helfen." Love is in the air an der Grünwalder Straße. Zusammen mit Sport-Boss Werner kann er sich dann voll und ganz um die Kaderplanung für die kommende Spielzeit kümmern. "Wir wollen auf allen Positionen eine gute Konkurrenzsituation", so Glöckner. Ein wichtiges Puzzlestück dafür ist neben Kevin Volland auch Kilian Jakob, der aus dem Erzgebirge zurückkommt.

Essen-Pleite trübte Stimmung beim Löwen-Fans
"Kilian ist ein Spieler, der schon länger auf der Liste stand", sagte der 48-Jährige. Glöckner ist sich sicher, dass der flexible Linksaußen nicht zuletzt durch seine Vergangenheit im Klub schnell einschlagen wird. Wichtig bei der Erwartungshaltung auf Giesings Höhen. Um dieser möglichst ab dem 22. Juni, dann beginnt die Saisonvorbereitung, gerecht zu werden, gilt es die aktuelle Spielzeit mit einem guten Gefühl zu beenden. Die Euphoriewelle der letzten Wochen darf nicht weiter abflachen.
Die 1:3-Heimniederlage gegen Rot-Weiss Essen hatte die Stimmung beim ein oder anderen Löwen-Fan etwas getrübt. Davon will der Sechzig-Coach aber nichts wissen. Das Glöckner-Gefühl zählt: "Es grummelt vielleicht ein bisschen in dem ein oder anderen Umfeld, aber der kann die Lage nicht richtig einschätzen." Fakt sei, "dass wir großartiges mit der Mannschaft geleistet haben". Damit meint der Fußballlehrer aus Bonn freilich den Klassenerhalt in Blitzgeschwindigkeit. Da sei es auch nur menschlich gewesen, dass seine Löwen zuletzt nicht mehr alle bei 100 Prozent waren.
TSV 1860 in Verl ohne Lucoqui, Ott und Kloss
Ein Sieg in Verl am Samstag (14 Uhr, Magentasport und im AZ-Liveticker) soll trotzdem nicht nur wegen der guten Stimmung her: "Keine Mannschaft, die wie wir vom Ehrgeiz gefressen ist, hat Lust in Verl zu verlieren." Zumal der TSV 1860 noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen hat. Damals waren die Blauen mit 0:4 im Grünwalder Stadion unter die Räder gekommen.
"Da wollen wir eine Revanche aufbauen", gab sich Glöckner kämpferisch: "Ein Momentum kann ein Spiel entscheiden. Das versuchen wir mit aller Kraft auf unsere Seite zu ziehen." Verzichten muss der Sechzig-Coach dabei neben Raphael Ott und Tim Kloss auf Anderson Lucoqui. Der Linksverteidiger laborierte seit Längerem an einem Knorpelschaden im Knie, nun folgte die Operation.

Vertrag von Lucoqui läuft am Saisonende aus
"Wenn die Wundheilung gut vonstatten geht, kann er nach acht Tagen schon wieder mit dem Ergometer und mit einem leichten Belastungstraining anfangen", so Glöckner. Pünktlich zur Saisonbereitung soll Lucoqui dann wieder fit sein. Ob er dann noch ein Löwe ist? Immerhin läuft auch sein Vertrag aktuell aus. Die nächsten Tage und Wochen werden auf jeden Fall Aufschluss geben. Auch, ob man das Giesinger Gefühl aufrechterhalten konnte.