Nur mittelprächtig: Das 1860-Herzstück blieb größtenteils hinter den Erwartungen zurück

Sie agieren dort, wo die großen Strategen, Taktgeber und Leit-Löwen zuhause sind: die Männer der Mitte der Blauen.
In der abgelaufenen Saison 2024/25 hat es der TSV 1860 trotz großer Ambitionen verpasst, ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitzureden und musste bekanntlich sogar lange um den Klassenverbleib zittern.
Winter-Neuzugang Maier mit Startschwierigkeiten beim TSV 1860
Das Herzstück der Blauen funktionierte dabei eher mittelprächtig: Spielmacher Tunay Deniz fand erst in zurückgezogener Position zu seinem Spiel, der hochgelobte Neulöwe Thore Jacobsen hatte sichtlich Startschwierigkeiten in Giesing – genauso wie Winter-Neuzugang Philipp Maier.
Teil drei der weiß-blauen AZ-Saisonzeugnisse – das Mittelfeld:
THORE JACOBSEN – NOTE 3: Der gebürtige Henstedt-Ulzburger kam mit großen Vorschuss-Lorbeeren von der SV Elversberg zu Sechzig und startete mit Akklimatisierungsschwierigkeiten. Der 28-Jährige stabilisierte sich aber und wurde seinem Standing als Ballverteiler, Vizekapitän und Elfmeterschütze mit zunehmendem Saisonverlauf gerecht. Dennoch fragt man sich, ob er nicht als offensiverer Sechser oder auf der Acht besser aufgehoben wäre. Unvergessen: sein Siegtor aus 60 Metern zum wichtigen Auswärtssieg beim späteren Aufsteiger und DFB-Pokalfinalisten Arminia Bielefeld.
Bei Frey klafften Anspruch und Wirklichkeit zu weit auseinander
MARLON FREY – NOTE 5: Der Ex-Duisburger und 1860 wollten nie so recht zusammenfinden. Mit Startelf- und Führungsansprüchen zu den Löwen gekommen, musste er schon in seiner ersten Spielzeit ins zweite Glied rücken. 2024/25 ein ähnliches Bild: Frey durfte zumeist nur als Joker ran und blieb hinter den Erwartungen zurück. Anspruch und Wirklichkeit klafften zu weit auseinander. Erhielt folglich keinen Vertrag mehr und verabschiedete sich bei Instagram knapp-respektvoll "für zwei lehrreiche Jahre". Mit diesem Mindset ist dem 29-Jährigen zuzutrauen, sich andernorts zu berappeln.

Kloss schlug Vertragsangebot des TSV 1860 aus
TIM KLOSS – NOTE 4: Der Youngster hatte in der Vorsaison durch ein Kopfballtor beim Debüt gegen den 1. FC Saarbrücken für Aufsehen gesorgt, in der vergangenen Spielzeit konnte und durfte er nicht mehr für Furore sorgen. Nach AZ-Infos schlug er ein Vertragsangebot der Blauen aus, weil Sechzig ihm keine Spielzeit garantieren konnte. Bei seinen Einsätzen konnte er allerdings auch kaum auf sich aufmerksam machen, von daher dürfte sein Abgang für 1860 zu verschmerzen sein.
TUNAY DENIZ – NOTE 2: Der Ex-Hallenser kam mit der Empfehlung von zehn Toren vom Drittliga-Absteiger, auch bei 1860 konnte er seine Torgefahr immer wieder aufblitzen lassen (sechs Treffer, sechs Assists). Am besten agierte der eigentliche Offensivmann aber, als ihn Ex-Coach Argirios Giannikis aus der Not heraus auf die Sechs beordert hatte. Bei Nachfolger Patrick Glöckner lief er ebenfalls hauptsächlich dort auf. Mit Steigerungspotenzial im Rückwärtsgang, aber durch mehrere Traumtore auffälligster Mittelfeld-Löwe. Zwei minus.

PHILIPP MAIER – NOTE 4: Der spielende Löwen-Fan wechselte im Winter von Zweitligist SSV Ulm 1846 zu seinem Herzensklub und spürte wie einst etwa Ex-Kapitän Stefan Lex gleich einmal diese Bürde. Konnte sich nur schwerlich davon befreien und lieferte insgesamt wechselhafte Leistungen ab. Anfangs öfter in der Startelf zu finden, insgesamt zumeist Joker. Starke Aussagen neben dem Platz über die nötige Aufopferungsbereitschaft eines Löwen, die ihm nicht abzusprechen war.
Schröter erlebt Seuchenjahr beim TSV 1860
MORRIS SCHRÖTER – NOTE 4: Ein Seuchenjahr für den beschlagenen und torgefährlichen Rechtsaußen: nur 17 Einsätze, dabei ein Treffer und zwei Assists. Verpasste sowohl den Saisonbeginn als auch fast die gesamte Rückrunde verletzt. Es kann eigentlich nur besser werden.
SOICHIRO KOZUKI – NOTE 4: Der zweite Japaner in Sechzigs langer Vereinshistorie nach Yuya Osako hat eigentlich alle Anlagen, um die Dritte Liga aufzumischen: Tempo, Technik, Spielwitz. Zu selten aber konnte der Flügelspieler sein Können auf dem Rasen zeigen. Hat noch ein Jahr Vertrag, kann und soll im zweiten Sechzger-Jahr aufblühen.
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