Noten zum TSV 1860 gegen Magdeburg: Moll mit bodenloser Abwehrarbeit, Mölders' Körpersprache unterirdisch

Der TSV 1860 verliert gegen Magdeburg mit 2:5. So hat der AZ-Reporter die Löwen-Stars gesehen. Die Noten für die Sechzger.
von  Matthias Eicher
Der TSV 1860 verliert gegen den 1. FC Magdeburg deutlich mit 2:5.
Der TSV 1860 verliert gegen den 1. FC Magdeburg deutlich mit 2:5. © IMAGO / MIS

München – Cheftrainer Michael Köllner und Sportchef Günther Gorenzel hatten nach dem bitteren 1:3 gegen Waldhof Mannheim eine Reaktion gefordert, das hier kam dabei heraus: Die Mannschaft um Torjäger Sascha Mölders lag schon zur Pause mit 0:5 zurück. 

Kurios: Auch diesmal stellte sich die Frage, welcher Führungslöwe vom Elfmeterpunkt Verantwortung übernimmt, auch diesmal drückten sich die Routiniers - und Dennis Dressel erging es wie zuletzt Keanu Staude. Die Noten der 2:5-Abfuhr:

MARCO HILLER, NOTE 3: Bei sämtlichen Gegentoren seiner höchsten Schlappe im 1860-Trikot ohne Chance. Beim Elfmeter im richtigen Eck, aber dennoch geschlagen. Fischte einen Atik-Schlenzer heraus, plus späte Glanzparade.

MARIUS WILLSCH, NOTE 5: Der Leistungsträger ist zurück in Sechzigs Startformation. Undankbarer Zeitpunkt: Wackelte wie seine Nebenmänner gehörig. 

QUIRIN MOLL, NOTE 6: Bodenlose Abwehrarbeit. Sollte statt Mannheim-Unglücksrabe Belkahia Stabilität bringen, ersetzte ihn zum Leidwesen der Löwen aber ziemlich "adäquat". Legte den Führungstreffer mustergültig per Hacke vor - dumm nur, dass er es dem Gegner vorlegte. Beim 0:3 ausgespielt wie eine Slalomstange.

Dressel verschießt Elfmeter

STEPHAN SALGER, NOTE 5: Der Abwehrchef kotzte sich kürzlich aus und meinte, nicht nur die Innenverteidigung sei an Gegentoren schuld. Stimmt. Diesmal agierten die Sechzger im Kollektiv miserabel, Salger eingeschlossen.

FABIAN GREILINGER, NOTE 5: Sollte Säule Steinhart ersetzen, aber sah gegen Magdeburgs wieselflinke Angreifer kein Land. Mehr Glück als Verstand bei einem Tackling im eigenen Strafraum. Slapstick-Doppelpass vor dem 0:4. Was kaum ins Bild passte: sein Ehrentreffer.

DENNIS DRESSEL, NOTE 5: Rückte ob des gefährlichen Gegners bei gegnerischem Ballbesitz anfangs in eine Fünferkette zurück. Das Löwen-Juwel sah sich schon in der Zweiten Liga. Möglich, dass er deshalb den Elfmeter schoss - und verballerte. Defensiv ebenfalls indisponiert.

MERVEILLE BIANKADI, NOTE 4 Nach seinen ersten Läufen stand es plötzlich 0:3 und konnte nur den Kopf schütteln. Positiv: Machte weiter. Negativ: Es kam nicht viel dabei rum. Späte Ausnahmen: Assist und Tor.

Deichmann sieht beim 0:2 alt aus - Neudecker verursacht Elfmeter

YANNICK DEICHMANN, NOTE 5: Feierte - endlich - sein Startelfdebüt im offensiven Mittelfeld. Lief dort aber der Musik hinterher, sah beim 0:2 ganz alt aus und hätte sich besser ein anderes Spiel für seine Offensiv-Premiere ausgewählt.

RICHARD NEUDECKER, NOTE 5: Kuriose Fleißpunkte: Klärte gleich die ersten drei Magdeburger Angriffe im Strafraum. Danach zwar lautstark und willig, aber alle Liebesmüh war umsonst. Verschuldete beim Stand von 0:4 auch noch einen Elfmeter.

STEFAN LEX, NOTE 5: Bemühen? Ja. Gelungene Szenen? Eher nicht. Traf aus der Distanz nicht ins (fast) leere Tor, schlenzte drüber. Zur Pause runter.

SASCHA MÖLDERS, NOTE 6: Wo war der Alpha-Löwe? Warum um alles in der Welt schoss der vermeintliche Anführer auch diesmal nicht den Strafstoß? Vergab auch noch zwei Hundertprozentige zum 1:1 und 1:3. Unterirdische Körpersprache.

MARCEL BÄR, NOTE 4: Kam zur Pause und reihte sich neben Mölders ein. Viel vergebene Laufarbeit, kaum Ballkontakte. Mit anderen Worten: nahtlos eingefügt. Immerhin ein Traumpass auf Neudecker.

KEVIN GODEN, TIM LINSBICHLER und ERIK TALLIG kamen zu spät für eine Bewertung.

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