"Nicht unter Kontrolle haben": Hiller mit emotionalem Abschied von den Fans des TSV 1860
Ginge es nach den Löwen-Fans, hätte Marco Hiller in seinem letzten Spiel für 1860 doch noch sein erstes Tor gemacht. Mit "Hiller, Hiller"-Sprechchören forderten die Anhänger den Keeper als Elfmeterschützen. Doch Thore Jacobsen schnappte sich den Ball, zimmerte ihn eiskalt ins Tor. Auch wenn Hiller im 276. Spiel für die Giesinger der Treffer verwehrt wurde, feierte er den Treffer ausgiebig.
Verlaat: "Mit einem Sieg wäre es schöner gewesen"
Immerhin bewahrte der Sechser ihn vor einer unangenehmen Abschiedspleite. So konnte sich der 28-Jährige wenigstens mit einem Remis von den Fans verabschieden. Nach dem 1:1 stieg Hiller auf den Zaun der Westkurve, spielte Capo. Der Fürstenfeldbrucker versetzte die Ultras ein letztes Mal in Aktion. Wie nach einer seiner starken Paraden sang die ganze Kurve. Gänsehautstimmung in Giesing.
"Mit einem Sieg wäre es für Marco natürlich schöner gewesen", meinte Kapitän Jesper Verlaat in der Mixed-Zone. Sein Teamkollege verabschiedete sich zu dem Zeitpunkt noch von nahezu jedem Fan persönlich. Hiller gab unvergessliche Momente zurück, von denen er zuvor unzählige gesammelt hatte. Schon beim Aufwärmen wurde Keeper mit lauten Sprechchören abgefeiert.
Mit Hiller verlässt ein "großer Charakter" den TSV 1860
Von Sport-Boss Christian Werner, der sich nun auf die Suche nach einer neuen Nummer eins machen muss, bekam er noch ein Erinnerungsfoto überreicht. "Da sieht man, welche Wertschätzung er im Verein hat", so Verlaat: "Da geht Sechzig ein großer Charakter verloren." Einer, der die Partie gegen Aue nicht nur einmal vergessen ließ.
Immer wieder hallten Sprechchöre durch das weite Rund und ein Banner mit der Aufschrift "17 Jahre voller Einsatz - Danke für alles Marco Hiller" wurde ausgerollt. Hiller saugte den Dank der Fans auf, war gerührt vom Abschied. Alleine wollte Hiller sein letztes Spiel im Löwen-Dress übrigens nicht verbringen. Mit seinem Töchterchen, ausgestattet im Mini-Hiller-Trikot, ging es aufs Spielfeld. Auch Frau Chloé war passend ausgestattet im Stadion.

Hiller fährt mit dem Team nach Mallorca
Wohin es die junge Familie nun zieht? Das ist noch unklar. Frankreich gilt als Option, aber auch ein Verbleib in Deutschland ist möglich. Bevor die Entscheidung fällt, geht es aber erst noch mit seinen alten Teamkollegen auf einen Feier-Trip nach Mallorca. Sein Kapitän erwartet da selbstverständlich eine ähnlich starke Leistung, wie in unzähligen Löwen-Spielen.
"Der muss sich nicht unter Kontrolle haben", formulierte Verlaat die Marschroute: "Der soll freien Lauf haben." Worte, die man dem Keeper wohl nicht zweimal sagen muss. Danach gilt es aber endgültig Abschied von dem Kameraden zu nehmen. . .
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