Nicht abheben, sondern abliefern: Neu-Löwe Dähne mit wichtiger Rolle beim TSV 1860 München

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Es war nun wirklich kein leichtes Erbe, das Thomas Dähne als Nachfolger von Marco Hiller angetreten hat. Der Vollblut-Löwe und Kurvenliebling hatte seinen Herzensklub im Sommer nach 17 Jahren verlassen, nachdem er sich mit dem Verein nicht auf einen neuen Vertrag einigen konnte – und dabei große Fußspuren hinterlassen.
Die Last des Erbes scheint Dähne zumindest bislang nicht allzu sehr zu belasten. Der 31-Jährige, der ablösefrei von Bundesliga-Absteiger Holstein Kiel an die Grünwalder Straße wechselte, wusste nach guter Vorbereitung auch in den ersten Pflichtspielen zu überzeugen. Von Anpassungsproblemen keine Spur. Dähne besticht durch starke Paraden, eine gute Strafraumbeherrschung und strahlt eine bemerkenswerte Ruhe aus. Nicht nur auf dem Platz.
"Müssen Leistung bringen": Thomas Dähne gibt bei den Löwen den Mahner
Auch daneben zeigt sich der Torhüter bodenständig und fokussiert. Kein leichtes Unterfangen in einem Umfeld wie Sechzig, das nach dem furiosen Transfer-Sommer euphorisiert ist, wie seit Jahren nicht. Inmitten aller Aufregung gibt Dähne den Ruhepol und Mahner. Nicht abheben, sondern abliefern, so seine Devise.
"Natürlich bekommen wir die Euphorie außenrum mit. Für uns ist aber das Wichtigste, dass wir unsere Leistung auf dem Trainingsplatz und in den Spielen bringen", sagte die neue Nummer eins der Sechzger nach dem 8:0-Erfolg beim TSV Geiselbullach in seinem erfrischenden, oberbayerischen Dialekt: "Dass die Fans jetzt anfangen, zu träumen, darf uns überhaupt nicht beschäftigen. Wer hoch träumt, kann auch sehr schnell fallen." Da tritt jemand auf die Euphoriebremse!
Thomas Dähne ist in seiner Karriere schon weit gereist
Kein Wunder: Mit seinen 31 Jahren hat Dähne in seiner Karriere schon einiges erlebt. Von Rosenheim über Salzburg, Leipzig, Helsinki nach Polen zu Wisla Plock, von wo ihn sein Weg nach Kiel und schlussendlich zu Sechzig führte.
Die gesammelten Erfahrungen will er nun in München einbringen und am Ende – wenn möglich – den Aufstieg feiern.

Dähne über Aufstiegs-Gerede: "Darf uns nicht interessieren"
Noch will der Keeper davon aber nichts wissen. "Klar wird außenrum viel vom Aufstieg gesprochen und geschrieben, aber das darf uns nicht interessieren. Für uns ist einfach das Wichtigste, dass wir tagtäglich unsere Leistung bringen. Vom Reden hat noch keiner Erfolge gefeiert." Recht hat er, der neue Löwen-Ruhepol, der trotz gutem Saisonstart mit vier Punkten aus den ersten beiden Spielen den Mahner gibt.
"Wir haben gegen Osnabrück ein richtig gutes Heimspiel gespielt, aber in den letzten 20 Minuten dann auch sehr viel zugelassen und waren nicht mehr so dominant. In manchen Spielen bricht uns das vielleicht das Genick", so Dähne. Daran müsse man nun arbeiten, "um in den nächsten Spielen die nötigen Punkte zu holen."
Dähne schwärmt von Osnabrück-Heimspiel: "Ich freue mich auf mehr!"
Seine Aufgabe bei den Löwen geht der gebürtige Oberaudorfer mit großer Vorfreude an.
"Wenn du sagst, du spielst für Sechzig München, dann ist das für jeden ein Begriff. Man sieht, was der Verein für eine Strahlkraft hat", sagt der 31-Jährige und schwärmt rückblickend von seinem ersten Heimspiel im Grünwalder Stadion am vergangenen Wochenende: "Als wir am Samstag zu dieser Choreo ins Stadion eingelaufen sind, hatte ich echt Gänsehaut. Ich freue mich auf mehr!"
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