Neulöwe Marin Tomasov: "Ich kann's viel besser"

Neuzugang Marin Tomasov scheint noch nicht richtig beim TSV 1860 angekommen zu sein. Die Sechzger stärken ihm nun aber den Rücken.  
Marco Plein |
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Neu-Löwe Marin Tomasov
Rauchensteiner Neu-Löwe Marin Tomasov

Neuzugang Marin Tomasov scheint noch nicht richtig beim TSV 1860 angekommen zu sein. Die Sechzger stärken ihm nun aber den Rücken.

München - Marin Tomasov ist für gewöhnlich ziemlich schnell unterwegs. Und auch am Montagmittag hatte er es nach dem Auslaufen an den Isarauen nach dem 6:0-Pokalsieg in Hennef eilig. Tomasov nahm gleich zwei Stufen auf einmal, als er in den dritten Stock der Geschäftsstelle stieg. Er hatte einen Anruf zu erledigen, ohne den er sonst nicht zur Ruhe gekommen wäre.

Am Tag zuvor hatte er den Hennefer Oberligaspieler Kamil Niewiadomski mit einer unnötigen Grätsche so übel erwischt, dass der sich den Knöchel brach und nun mehrere Monate nicht mehr Fußball spielen wird. "Das wollte ich nicht, das war ganz unglücklich", sagte Tomasov der AZ. "Ich fühle mich nicht gut, wenn ich daran denke. Am liebsten würde ich ihn jeden Tag anrufen, bis er wieder spielen kann."

Das Spiel in Hennef war nun schon das dritte hintereinander, in dem Tomasov kaum etwas glückte: Fehlpässe, vergebene Dribblings, verpatzte Ballannahmen. "Marin agiert derzeit noch sehr unglücklich", sagte Sportchef Florian Hinterberger über den Sommerzugang aus Split.

Und Trainer Reiner Maurer meinte: "Bei ihm läuft es noch nicht ideal. Er betreibt einen hohen Aufwand, er läuft immer sehr viel, das wird schnell vergessen. Aber er übertreibt es in den Eins-gegen-Eins-Situationen oder auch mal Eins-gegen-Zwei zu sehr." Und weil Maurer schon vor dem Spiel seine Zweifel hatte, sagte er: "ch hatte lange überlegt, ob ich ihn spielen lasse."

Schließlich wusste der Trainer ganz genau, dass der 24 Jahre junge Flügelstürmer keine leichten Tage hinter sich hat. Am Freitag war seine noch nicht mal ein halbes Jahr alte Tochter Marina daheim aus dem Bett gefallen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. "Das war sehr beängstigend für mich, das hat mich belastet", sagte Tomasov, "aber zum Glück ist alles okay mit ihr. Das ist wichtig."

Die Anpassungsprobleme auf dem Feld aber bleiben. Denn Tomasov, von dessen Qualitäten sie bei den Löwen nach wie vor in den höchsten Tönen schwärmen, lässt genau das vermissen, was eigentlich seine größte Stärke ist: Leichtigkeit im Offensivspiel.

"Ich weiß auch nicht genau, woran es liegt. Ich denke, ich kann diesen Pass spielen oder dieses Dribbling schaffen. Dann klappt es doch nicht. Vielleicht will ich im Moment zu viel, vielleicht will ich es zu gut machen. Das kann sein", sagte Tomasov, der schon im Sommertrainingslager von Neusiedl zugegeben hatte: "Ich bin noch nicht ich, das dauert noch.”

Doch ein paar Wochen nach Saisonstart scheint Tomasov noch weniger er selbst zu sein, das bemerkt auch Maurer: "Natürlich erhoffen wir uns, dass ein neuer Spieler sofort zu 100 Prozent da ist. Woanders bekommen solche Leute ein halbes Jahr Zeit zum Eingewöhnen, hier wird aber erwartet, dass er gleich Vollgas gibt."

Auch Hinterberger meinte: "Er findet zwar im Moment noch oft die falschen Lösungen, aber sein Potenzial ist unbestritten. Wir sind sehr froh, ihn im Sommer bekommen zu haben." Nun liegt es an Tomasov, sein Können auch mal überzeugend nachzuweisen.

"Die ganze Woche war erschreckend für mich. Aber ich weiß, dass ich es viel besser kann", verspricht er. Und böse Fouls, die will er am liebsten auch nicht mehr von sich selbst sehen. "Ich habe in meinem ganzen Leben nur ein paar Gelbe Karten bekommen, sonst nichts. Ich kann mir das Foul auch nicht erklären. Es tut mir sehr leid.”

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