Nächste Pleite für die sprachlosen Löwen

Der TSV 1860 verliert auch den Rückrundenauftakt gegen Heidenheim mit 1:3. Die Spieler erhalten ein Interview-Verbot. Kreuzer: „Es bringt nichts, wenn sie jetzt vor der Kamera nach Erklärungen suchen“
Sebastian Raviol |
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Viele, viele Fehler – so wird der Klassenerhalt schwierig für die Löwen.
dpa Viele, viele Fehler – so wird der Klassenerhalt schwierig für die Löwen.

München - Vor dem Heimspiel gegen den 1.FC Heidenheim am Freitagabend wurde viel geredet. Die „Stutzen-Affäre“ war zum Beispiel ein großes Thema. Diesmal mussten die Sechzger zwar nicht – wie im Hinspiel in den roten „Bayern-Socken“ der Heidenheimer auflaufen. Aber auch in blauen Stutzen verlor der TSV 1860 – diesmal mit 1:3 – und spielte noch viel enttäuschender als bei der 0:1-Niederlage am ersten Spieltag.

Nach dem Spiel waren die Löwen dann sprachlos. Die Profis wollten – oder besser gesagt durften – nicht mehr reden. „Es bringt nichts, wenn sie jetzt vor der Kamera nach Erklärungen suchen. Wir müssen die Dinge intern aufarbeiten“, sagte 1860-Sportchef Oliver Kreuzer über das Redeverbot: „Wir sind alle enttäuscht, müssen aber jetzt Ruhe bewahren.“ Keiner der Spieler werde sich bis zum letzten Spiel vor der Winterpause in Freiburg mehr äußern, hieß es vom Verein. Die Spieler sollen sich konzentrieren. Durchaus der richtige Ansatz, denn: vor allem Unkonzentriertheiten aller Art prägten das Spiel der Löwen. „Das ist zu wenig gewesen heute. Da kann man auch nicht mehr erwarten als dabei heraus gekommen ist“, sagte Trainer Benno Möhlmann.

Schon nach sechs Minuten der erste Fehler: Linksverteidiger Maximilian Wittek half in der Mitte aus, die linke Seite blieb unbesetzt. Von dort hatte der frei gespielte Heidenheimer Ben Halloran Zeit und Ruhe, um ins linke Eck einzuschieben. Ein Anrennen auf das Tor der Gäste wurde durch frühzeitige Ballverluste verhindert. Allen voran war es Flügelspieler Fejsal Mulic, der halbherzig in die Zweikämpfe ging und deshalb schon nach 36 Minuten ausgewechselt wurde.

Die Heidenheimer scheiterten in der 44. Minute dann zunächst noch an Sechzig-Torhüter Vitus Eicher und anschließend am Pfosten. Im Gegenzug glichen die Löwen mit dem Pausenpfiff dann sogar aus. Einen Freistoß von Michael Liendl köpfte Rubin Okotie aus wenigen Metern ins Tor. „Wir sitzen in der Kabine, nehmen uns viel vor für die zweite Halbzeit. Was passiert? Wieder ein individueller Patzer“, sagte Kreuzer.

TSV 1860 gegen Heidenheim: Der Liveticker zum Nachlesen

Sertan Yegenoglu und Wittek nahmen in der 54. Minute einen hohen Ball im Mittelfeld beide nicht an, der Heidenheimer Robert Leipertz nutzte das Missverständnis zum 2:1. In der 83. Minute entschied der eingewechselte Smail Morabit dann die Partie, als er einen Pfosten-Abpraller aus kurzer Distanz in die Maschen jagte.

Sichtlich enttäuscht sprachen nach dem Spiel dann nur noch Kreuzer und Möhlmann. „Wir haben zu fehlerhaft agiert“, brachte es Möhlmann auf den Punkt: „Der Gegner ist in fast allen Angriffen gefährlicher aufgetreten als wir. Damit kann man unter dem Strich kein Spiel gewinnen.“

Die Stimmen zum Spiel: So werden aus Sieglos- auch noch Sprachlos-Löwen

Mit der Niederlage bleibt der TSV 1860 auf dem vorletzten Tabellenplatz. Und die sprachlosen Löwen haben momentan wirklich andere Probleme als die Farben ihrer Stutzen – aber ab jetzt wollen sie sich ja auf das Wesentliche konzentrieren und schweigen.

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