Nach Landauer-Film: Diskussionen um Nazi-Vergangenheit
München - Lange hat es gedauert, bis die Leistungen des ehemaligen Bayern-Präsidenten Kurt Landauer, der als "Erfinder des FC Bayern" gilt, entsprechend gewürdigt wurden. So geschehen am Mittwochabend, als die Biografie "Kurt Landauer - Der Präsident" auf ARD ausgestrahlt wurde und es im Anschluss noch eine zweite Dokumentation und eine Talkrunde im BR zum Thema gab.
Auch bei den Löwen sorgte der Film für viel Gesprächsstoff, da auch eine schlimme Vergangenheit der Löwen thematisiert wurde. So galt der TSV 1860 als "Nazi"-Verein in Zeiten des NS-Regimes.
Heute wird bei den Löwen offener mit der Thematik umgegangen. So erklärte Markus Rejek gegenüber der Bild: "Es gibt keinen Grund, warum wir uns als Verein nicht der Geschichte stellen. Dieses unrühmliche Kapitel hat der Verein unter anderem in dem Buch ,Die Löwen unterm Hakenkreuz‘ aufgearbeitet. In der Gegenwart sind wir ein Verein, bei dem jede Art von Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus keinen Platz hat!"
Auch Roman Beer, der stellvertretende Leiter der Fußballabteilung, äußerte sich zum Film und stellte klar: "Die tiefe Verstrickung des TSV 1860 im braunen Sumpf der NS-Zeit entspricht den Tatsachen."
Sein Fazit: "Der Film war sehr gelungen, da er die innerliche Zerrissenheit eines jüdischen Rückkehrers ins Nachkriegs-Deutschland zeigt, die zwischen seiner Liebe zur Heimat und seiner Reaktion auf die weiterhin antisemitische Haltung von Teilen seiner Landsleute schwankt. Dieses Hauptthema wird im Film gut herausgearbeitet".
Weniger zufrieden ist Beer mit möglichen Unwahrheiten im Bezug auf das Grünwalder Stadion, weiteren frei erfundenen Details und der überzeichneten Darstellung der Rolle des TSV 1860 in München.
Seine Anmerkungen zum Landauer-Film: