Nach geplatztem Investoren-Deal beim TSV 1860: Ismaik nennt erstmals Käufer-Namen und kritisiert Ex-Präsidium

Hasan Ismaik bricht sein Schweigen nach dem geplatzten Investoren-Deal beim TSV 1860. In einem ausführlichen Statement nennt er erstmals den möglichen Käufer und kritisiert das frühere Präsidium scharf.
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Verkauft vorerst seine Anteile doch nicht: Hasan Ismaik.
Verkauft vorerst seine Anteile doch nicht: Hasan Ismaik. © IMAGO/Ulrich Wagner
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Nach dem Investoren-Schock am vergangenen Freitag hat sich Hasan Ismaik nun noch einmal mit einem langen Statement auf Facebook zu Wort gemeldet - und das hat es in sich. Denn der Löwen-Investor nennt erstmals den Namen des möglichen Käufers: Matthias Thoma – und bestätigte damit die AZ-Recherchen.

Die Abendzeitung hatte den Namen zuletzt exklusiv veröffentlicht. Darüber hinaus erklärt der Jordanier erstmals Hintergründe des geplanten Verkaufs und greift das ehemalige Präsidium des TSV 1860 massiv an.

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Der Facebook-Post von Ismaik im Wortlaut:

"Liebe Löwen, wir haben in den vergangenen Tagen eine schwierige und herausfordernde Zeit durchlebt. In voller Transparenz möchte ich euch daher mitteilen, was in Bezug auf den geplanten Verkauf meiner Anteile am Klub geschehen ist. Vor einigen Wochen habe ich meine grundsätzliche Zustimmung zu einem Verkauf an eine Gesellschaft gegeben, die letztlich unter der Kontrolle von Matthias Thoma steht.

Es war von Anfang an vorgesehen, dass keine öffentliche Mitteilung erfolgt, bevor der Abschluss vollständig vollzogen ist. Sobald der Käufer offiziell Anteilseigner gewesen wäre, sollte eine umfassende Medienerklärung veröffentlicht werden. Es lag ganz offensichtlich nicht im Interesse irgendeiner Partei, den Verkauf zu verkünden, bevor alle ihre Verpflichtungen erfüllt hatten. Ich möchte unmissverständlich klarstellen: Das, was geschehen ist, ist die Folge einer übereilten und unnötigen Bekanntmachung des Verkaufs. Sie hat beim Klub große Verwirrung ausgelöst und alle Beteiligten in eine unangenehme Lage gebracht.

Meine Enttäuschung richtet sich dabei klar gegen das frühere Präsidium – und zwar allein deshalb, weil es auf eine Ankündigung des Verkaufs vor der e.V.-Mitgliederversammlung gedrängt hat, um eigene Ziele zu verfolgen. Darüber hinaus haben sich einzelne Redner in einer Weise geäußert, die den Respekt gegenüber 14 Jahren unerschütterlicher Unterstützung meinerseits für 1860 vermissen lässt – ebenso wie gegenüber meinem tiefen Verständnis für die Strukturen und Bedürfnisse dieses Vereins Auch wenn ich das große Engagement vieler Vertreter des e.V. für 1860 nicht verkenne, bin ich derjenige, der allein die Verantwortung für die finanziellen Bedürfnisse dieses großartigen Klubs getragen hat – und dafür gesorgt hat, dass er nicht das gleiche Schicksal wie andere Traditionsvereine erleidet.

Der vorgesehene Käufer hat uns alle in eine sehr schwierige Lage gebracht. Ich werde daher alle vertraglichen und rechtlichen Schritte prüfen und einleiten. Ich wiederhole nochmals:Die vorzeitige Ankündigung des Verkaufs war ein schwerer Fehler, den ich weder unterstützt noch stillschweigend hingenommen habe – im Gegenteil: Ich habe mich ausdrücklich dagegen ausgesprochen. Ich danke euch für eure Geduld und euer Verständnis – und ich versichere euch: Ich werde den Klub weiter unterstützen. Ich habe angekündigt, in den kommenden Tagen nach München zu kommen und bin bereit, mich mit dem Präsidium, dem Verwaltungsrat sowie – wenn gewünscht – auch mit den Mitgliedern zu treffen, um einen Konsens zu finden, der für alle Seiten tragfähig ist.

Dabei geht es nicht nur um Inhalte, sondern auch um einen neuen Umgang auf Basis von gegenseitigem Respekt und Kooperation. Und ich wiederhole noch einmal: Wenn es jemanden gibt, der 1860 mehr bieten kann als ich – dann möge er mit einem ernsthaften Vorschlag vor mich treten. Wenn es das Beste für 1860 ist, bin ich jederzeit offen für ein Gespräch.

Mit herzlichen Grüßen, Hasan Ismaik"

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  • Soisses1860 am 21.07.2025 19:32 Uhr / Bewertung:

    Blicken wir doch mal auf die Aussagen des Präsidiums. So heißt es in der ersten PM: „Der neue Gesellschafter und der Verein haben eine weitreichende Einigung erzielt, um die Zukunft des TSV 1860 gemeinsam erfolgreich zu gestalten“.
    Im in Giesing wohlbekannten Wochenanzeiger wird zitiert: „Das Präsidium freut sich sehr, einen hochangesehenen und erfolgreichen Partner für 1860 München gewonnen zu haben, der langfristig denkt und sich langfristig an unseren Verein bindet.”

    Man braucht keinen HI um zu erkennen wo hier das Problem steckt,

    Wichtig ist ab sofort für den Verein: 1. potentielle Käufer wirklich zu durchleuchten, 2. Dinge erst veröffentlichen wenn alles in trockenen Tüchern ist, 3. bei der Wahrheit zu bleiben und lieber weniger zu reden.

    Denn eines ist klar:: wenn bezahlt worden wäre, hätte HI das Geld genommen und sich förmlich verabschiedet. Die Konsequenzen hätte der Verein tragen müssen.

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  • Chris_1860 am 21.07.2025 22:19 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Soisses1860

    Blicken wir aber auch, nicht nur einseitig Contra Verein, auf die gleichlautenden Bestätigungen von Ismaik vom selben Tag.

    Der Verkauf ist nicht wegen einer Bekanntgabe der KGaA, öffentlich bestätigt von Ismaik am 5.7., geplatzt, sondern deswegen, weil e.V. und Ismaik den offenbar unseriösen potentiellen Käufer nicht richtig durchleuchtet haben.

    Schwere Fehler BEIDER Gesellschafter.

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  • Schokoflocke am 21.07.2025 15:16 Uhr / Bewertung:

    https://loewenmagazin.de/karl-christian-bay-tritt-als-aufsichtsrat-der-tsv-1860-muenchen-gmbh-co-kgaa-zurueck/

    "Bay stellt zudem klar: „Entgegen verschiedener Darstellungen habe ich weder den Käufer vermittelt, vorgeschlagen oder mich an der Auswahlentscheidung beteiligt. Noch habe ich einen Compliance Check oder eine Kreditwürdigkeitsprüfung durchgeführt. Die entsprechende Verantwortung liegt und verbleibt beim Verkäufer und seinen Beratern. Die vielfach kritisierte Pressemitteilung war sowohl von Vertretern unseres Mitgesellschafters als auch von dem neuen Investor autorisiert worden. Andere Darstellungen entsprechen nicht der Wahrheit.“

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