Nach dem Rassismus-Skandal: Wie es jetzt für den TSV 1860 weiter geht

Nach einem Rassismus-Vorfall bei der Drittliga-Partie gegen Energie Cottbus drohen dem TSV 1860 Konsequenzen. Der DFB hat bereits ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Löwen wollen gegen den Übeltäter vorgehen.
Christina Stelzl
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Schiedsrichter Oldhafer, Konrad unterbricht das Spiel zwischen dem TSV 1860 und Energie Cottbus.
Schiedsrichter Oldhafer, Konrad unterbricht das Spiel zwischen dem TSV 1860 und Energie Cottbus. © IMAGO/osnapix / Michael Titgemeyer

"Den Fan muss man richtig sanktionieren", forderte Kevin Volland nach der Partie gegen Energie Cottbus (3:0). Gästespieler Justin Butler wurde beim 1860-Heimsieg gegen die Lausitzer von einem Zuschauer in Block F1 mit Affenlauten beleidigt. Der Schiedsrichter unterbrach daraufhin die Partie und setzte sie erst nach knapp zehn Minuten fort.

Doch wie geht es nun weiter? Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat mittlerweile ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, dies bestätigte ein Sprecher des Verbandes. Die Löwen wurden zu einer Stellungnahme aufgefordert, werden aber um eine Strafe nicht herumkommen.

Rassismus-Urteile: Unterschiedlich hohe Geldstrafen in der Vergangenheit

Die Urteile fielen in der Vergangenheit unterschiedlich aus, so musste der damalige Drittligist Würzburger Kickers anno 2022 eine Geldstrafe in Höhe von 3.000 Euro zahlen, nachdem ein Fan einen Spieler des MSV Duisburg rassistisch beleidigt hatte. Erst im Oktober 2025 musste Oberligist RSV Eintracht 1949 aus Stahnsdorf nach einem Rassismus-Vorfall im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern 7.500 Euro zahlen.

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Das Sportgericht wies explizit darauf hin, dass die verhängte Geldstrafe nach Möglichkeit "an den oder die eigentlichen Täter" weitergegeben werden "kann und sollte". Eine deutliche Distanzierung von den entsprechenden Verhaltensweisen wirkte sich beim Strafmaß in der Vergangenheit stets zugunsten der Vereine aus.

1860 hat "eine vollumfängliche Aufarbeitung dieses Vorfalls" angekündigt

Die Sechzger hatten sich bereits nach Abpfiff umgehend bei Butler und Cottbus entschuldigt. "Wir haben null Toleranz gegen solche Vorfälle. Solche Leute haben bei uns im Stadion nichts verloren", erklärte Präsident Gernot Mang gegenüber der AZ.

Präsident des TSV 1860: Gernot Mang.
Präsident des TSV 1860: Gernot Mang. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

"Die Löwen sprechen sich mit allen Mitgliedern ausdrücklich gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Religion, ihrer ethnischen Herkunft, ihrer sexuellen Identität, ihres Alters oder aufgrund einer Behinderung aus und stehen für Gleichberechtigung, Vielfalt und Toleranz", hieß es in der Pressemitteilung. Zudem kündigte 1860 "eine vollumfängliche Aufarbeitung dieses Vorfalls" an und wird "den Zuschauer mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zur Rechenschaft ziehen".

Hitlergruß gezeigt: Weiterer Vorfall im Grünwalder Stadion bekannt

Wie die Polizei mittlerweile bekannt gab, handelt es sich bei dem angezeigten Fan um einen 36-jährigen Deutschen mit Wohnsitz im Landkreis Landshut. Polizeilich bisher zwar unbekannt, aber mit 1,4 Promille im Blut. Die dem TSV 1860 drohende Geldstrafe könnte der Klub zivilrechtlich gegenüber dem Täter geltend machen.

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Auch "der betroffene Spieler kann Anzeige erstatten", meinte Mang im Gespräch mit der AZ. Ob Butler diesen Schritt einleiten wird, ist bislang noch nicht bekannt.

Zudem wurde ein weiterer Vorfall bekannt: Ein 44-Jähriger aus dem Landkreis Pfaffenhofen hatte im Stadion wenig später den Hitlergruß gezeigt. Der dem Staatsschutz bekannte Mann wurde ebenfalls vom Ordnungsdienst an die Polizei übergeben und angezeigt.

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28 Kommentare
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  • Ali Kante am 06.11.2025 16:25 Uhr / Bewertung:

    @ Chris 1860
    Ist Ihnen eigentlich schon einmal vor lauter Hass gegen die AfD aufgefallen, dass es hier um den TSV 1860 und deren rassistische Anhänger geht? Das mit dem AfD-Verbot war nur ein Beispiel wie verbohrt linksextremistisch unser Staat mit all seinen Behörden und "Einrichtungen" gekommen ist.
    Verstehen Sie das nicht? Alles Gute für den Aufstieg...

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  • Chris_1860 am 06.11.2025 21:46 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Ali Kante

    Es sind nicht "deren rassistische Anhänger". Es war einer unter 15 000, davon Tausende "Gäste", die sich 90 Minuten daneben benommen haben, was den eiben Rassisten keineswegs entschuldigen soll.

    Zurück zur AfD:
    ich hasse weder die Partei, noch deren Anhänger, ich finde nur deren Rattenfängerei für Einfachgestrickte und die Rechtsextremen, wie u.a. Höcke, Weidel, von Storch, Chrupalla, Gsulandz und Konsorten eines Landes wie Deutschland absolut unwürdig. Die AfD ist eine Partei, die nur augenfällige Probleme aufzeigt, was keine Kunst ist, sie hat aber keinerlei realistisch umsetzbare Lösungen.

    Du wolltest aber jetzt nicht ablenken und bestreiten, dass du ein AfD'ler bist?

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  • Ali Kante am 07.11.2025 09:02 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Chris_1860

    Wäre das jetzt schon strafbar? Und jetzt mag ich nicht mehr. Schönes Wochenende...

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