Müde Touristen: Löwen streunen durch Belek
Statt nach Antalya zu fahren, bleiben die Löwen am freien Tag in Belek. Rukavina und Rakic haben gemeinsam Spaß.
BELEK - Eigentlich war alles schon fest geplant. Nach dem Mittagessen sollte es die Löwen in Richtung Antalya verschlagen, Präsident Dieter Schneider Freude sich auf den Hafen. Diesen muss er sich nun jedoch auf Fotos anschauen. Der Ausflug wurde abgesagt. Der Vorschlag, nach Antalya zu fahren, bekam bei einer Abstimmung beim Mittagessen null Stimmen. Stattdessen nutzen die Spieler die Möglichkeit, nach dem Mittagessen in ihre Zimmer zu gehen, um sich auszuruhen. Gegen 15 Uhr machte sich dann eine Gruppe in drei Taxis auf den Weg in den Stadtkern von Belek.
Ebenso wie Trainer Reiner Maurer und Sportchef Florian Hinterberger schlenderten Kiraly, Bierofka und Co. durch die kleine Stadt, wo es gefälschte Tommy-Hilfiger-Shirts und Rolex-Uhren im Überfluss gibt. Die anderen Löwen nutzen den freien Nachmittag, um sich zu erholen. „Die machen sich einen ruhigen Tag, manche nutzen die Wellness-Abteilung“, sagte Antonio Rukavina. Der war in Belek, na klar, mit Djordje Rakic unterwegs. Wohin man auch schaut, egal was die Löwen machen: Rakic und Rukavina sind stets beisammen.
„Wir sind nicht nur auf dem Fußballplatz beste Freunde“, sagt Rakic. Den Vorschlag, dass die beiden bis zu ihrem Karriereende zusammen bei 1860 spielen, hält Rakic für „eine gute Idee“. Die Schienen für diese Zukunftsfahrt könnten schon bald gelegt werden, denn beide Verträge laufen am Ende der Saison aus. Vor drei Jahren verschlug es Antonio Rukavina zu den Löwen, ein Jahr später folgte Rakic.
„Wir kannten uns schon vorher sehr lange. Ich habe Toni gefragt, wie es bei 1860 ist.“ Rakic kam, und die Freundschaft flammte neu auf. Seit diesem Zeitpunkt ergänzen sich die beiden Serben perfekt. „Ich bin häufig der Babysitter für Tonis Sohn“, erklärt Rakic. Die Gegenleistung: „Toni war lange Zeit mein Chauffeur, weil ich mit meinem serbischen Führerschein in Deutschland nicht fahren durfte. Mittlerweile habe ich einen deutschen.“ Aber warum verstehen sich die beiden so gut?
„Eigentlich sind wir total verschieden", sagt Rukavina. „Ich möchte abends um zehn Uhr ins Bett. Djordje ist immer munter und bleibt viel länger wach. Oder: Ich habe eine Familie. Djordje ist Single.“
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