Moniz nach Löwen-Pleite: "Das habe ich noch nie erlebt"
München - Löwen-Trainer Ricardo Moniz konnte es nicht fassen. Seine Mannschaft hatte beim Zweitliga-Auftakt und somit seinem Pflichtspiel-Debüt schon durch einen Doppelpack von Rubin Okotie mit 2:0 auf dem Betzenberg geführt. Dann verschenkten die Löwen den Sieg und verloren in Überzahl noch mit 2:3. Was Moniz am Tag nach der Niederlage sagte:
Moniz über...
...die bittere Pleite: Wir sind alle kaputt, tot. So etwas habe ich noch nie erlebt, erstrecht nicht beim ersten Spiel. Wir haben wie der Sieger ausgesehen, waren zur Pause Spitzereiter, jetzt sind wir fast Letzter! Wir haben nicht getan, was getan werden muss, wenn man ein Spiel gewinnen will. Wir wollten auf das 3:0 spielen. Wir müssen jeden Tag 110 Prozent geben, das haben wir diesmal nicht geschafft. Lautern war mental stärker. Wir hatten ein, oder auch fünf Prozent weniger. Und dann reicht es nicht.
...die Lehren aus dem Spiel: Ich muss als Erster wieder vorangehen. Ich muss Positives finden, aber das kann ich auch: Wir haben gut nach vorne gespielt. Daran müssen wir anknüpfen und unsere Fehler abstellen. Wir werden unseren Weg weiter gehen, aber wir haben noch nicht die richtigen Waffen.
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...die starke Offensive: Rubin hat gleich im ersten Spiel zwei Tore geschossen, das ist sehr positiv. Aber auch Bobby Wood hat sehr gut gespielt, er hat nochmal einen Schritt nach vorne gemacht und viele Torchancen kreiert. So stelle ich mir das vor.
... die unsichere Abwehr: Wir haben an Anfang sehr gewackelt. Es war keine Dreier-Kette, Sanchez ist immer wieder zwischen die drei Verteidiger gegangen. Wenn man so ein System spielen will, braucht man rustikale, gute Verteidiger, die sich im Eins-gegen-Eins durchsetzen. Da sind die Verteidiger sehr schwach gewesen. Keiserslautern konnte sich viel zu oft zu einfach durchsetzen.
...den riskanten System-Wechsel: Mich könnt ihr angreifen, aber nicht die Mannschaft. Bei drei, vier Niederlagen hintereinander werde ich eben entlassen, aber das Projekt 1860 geht weiter. Wir müssen mutig sein, müssen dominant auftreten. Natürlich muss ich mich immer selbst hinterfragen: Vielleicht habe ich es nicht gut genug vorgelebt.
...Schiedsrichter Bastian Dankert: Er hat einen katastrophalen Fehler gemacht. Er wollte seinen Fehler (beim Platzverweis von K'lautern-Keeper Tobias Sippel, Anm. d. Red.) reparieren. Leonardo wurde zweimal von hinten gefoult, als er das 3:0 machen kann. Wenn wir solche Fouls tolerieren, was ist dann los?
... Kapitän Julian Weigl: Er hat das in der ersten Halbzeit ganz gut gemacht. Die fußballerische Qualität ist okay, aber er muss noch mehr Druck auf seine Gegenspieler ausüben, mehr gegen den Ball arbeiten. Dann kann er ein Top-Spieler werden.
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