Monatelange Leidenszeit neigt sich dem Ende zu: So ist der Stand bei Kilian Jacob

Nur kurz nach Saisonstart verletzte sich Sommer-Neuzugang Kilian Jakob schwer und fällt seitdem aus. Aktuell schuftet der Linksverteidiger für sein Comeback. 1860-Trainer Markus Kauczinski will allerdings nichts überstürzen.
von  Ruben Stark
Beim Trainingslager in Ulrichsberg war Kilian Jakob noch dabei. Kurz nach Saisonstart verletzte sich der Linksverteidiger aber.
Beim Trainingslager in Ulrichsberg war Kilian Jakob noch dabei. Kurz nach Saisonstart verletzte sich der Linksverteidiger aber. © sampics

Die Begeisterung war beim TSV 1860 im Sommer schier grenzenlos, als die Rückkehr der Herzenslöwen Kevin Volland und Florian Niederlechner feststand. Ein wenig im Schatten dieser prominenten und aufsehenerregenden Wechsel blieb der dritte blaue Heimkehrer, blieb Kilian Jakob. Dabei hatte der Außenverteidiger den gleichen Enthusiasmus und die gleichen hohen Ambitionen mitgebracht an die Grünwalder Straße 114, wo er die Nachwuchsabteilung durchlaufen und sich seine ersten Profisporen verdient hatte. Allerdings eben nicht die gleiche, hell leuchtende Karrierevita.

Und nachdem sich der 27-Jährige anfangs mit drei Kurzeinsätzen hatte begnügen müssen, ereilte ihn gerade in dem Moment das muskuläre Verletzungspech, als wohl die erste Startelf-Chance auf ihn gewartet hätte. Seither, seit Ende August, kämpft Jakob nun um sein Comeback und aktuell zeichnet es sich langsam ab. Langsam, wie auch Trainer Markus Kauczinski betont. "Es ist so eine Übergangsphase bei ihm, er hat die letzten Tage voll mitgemacht", sagte der 55-Jährige am Mittwoch und ergänzte: "Er entscheidet selber, ob er voll durchzieht oder mal einen Tag rausgeht."

Jakob trainiert wieder, doch Kauczinski bleibt vorsichtig

Es fehlen noch einige Schritte, um sich für einen Platz im Kader der Löwen zu bewerben, um auf der linken Seite in Konkurrenz zu Manuel Pfeiffer und Clemens Lippmann zu treten. Von der Teilnahme am Mannschaftstraining bis zur Vollwertigkeit ist eben auch noch eine Etappe zu absolvieren. "Im Training kann er ein bisschen mit Auge trainieren", berichtete Kauczinski im Pressestüberl. Jakob habe "noch ein paar Bewegungen, wo er gucken muss, wo er aufpassen muss beim Belastungsaufbau. Im Spiel kann ich nicht sagen, ich mache den Sprint nicht."

Daher verzichtete der TSV-Coach noch auf einen Einsatz Jakobs beim 14:2-Test in Passau am Dienstag, zumal Kauczinski über die genannten Alternativen verfügt. "Wir haben auf der Außenverteidigerposition nicht die große Not, dass wir etwas riskieren müssen, dass wir ihn reinschmeißen müssen. Wir geben ihm die Zeit, die er braucht", erklärte der Wahl-Karlsruher. Ein Comeback in den verbleibenden fünf Spielen bis Weihnachten – das erste wartet am Sonntag gegen den 1. FC Saarbrücken (13.30 Uhr) – ist aber möglich. "Da geht es auch darum", sagt Kauczinski, "wann ist er besser als jemand, der da ist."

Bei Verlaat und Schröter ist weiter Geduld gefragt

In jedem Falle ist Jakob dichter an der Rückkehr in den Drittliga-Betrieb als es Jesper Verlaat und Morris Schröter, die an einer Muskel- bzw. Sehnenverletzung laborieren, sind. Beide trainieren zwar individuell auf dem Rasen mit Athletiktrainer Philipp Kunz, aber, wie Kauczinski berichtete, sei der Kapitän noch ungefähr zwei Wochen vom Mannschaftstraining entfernt ("Es ist ein Rantasten") und Schröter "noch länger". Während beim offensivstarken Flügelspieler ein Comeback noch vor dem Jahreswechsel quasi ausgeschlossen ist, lässt der Coach bei Verlaat zumindest einen Spalt Hoffnung offen. "Mein Gefühl ist eher nein, aber ich lasse mich auch gerne positiv überraschen. Die Voraussetzung wäre, dass er der Mannschaft helfen kann."

Morris Schröter fehlt dem TSV 1860 schon seit vielen Monaten.
Morris Schröter fehlt dem TSV 1860 schon seit vielen Monaten. © IMAGO/Brauer-Fotoagentur

Das gilt eben auch für Jakob, aber dessen Fortschritte, die hat Kauczinski sehr wohl registriert: "Kurzfristig habe ich ihn nicht auf dem Zettel, ich freue mich aber, dass er schmerzfrei ist, dass er voll durchziehen kann."

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