Möhlmanns Plan für die Löwen: Veredeln!
München - Einen Punkt gewonnen – oder zwei verloren? Der TSV 1860 tritt nach dem Remis gegen den VfL Bochum im Abstiegskampf auf der Stelle.
Trainer Benno Möhlmann predigte nach der vertanen Chance Zweckoptimismus: „Wir müssen irgendwo ehrlich bleiben. Eine Mannschaft wie Bochum ist grundsätzlich besser aufgestellt und kann aus der Situation heraus mit einem anderen Selbstverständnis spielen. Wir sollten mit dem 1:1 nicht unzufrieden sein, der Punkt wird uns guttun“, sagte der Chefcoach.
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Er weiß: „Es hätte auch gegen uns ausgehen können. Oder, bei der ein oder anderen Situation, auch für uns.“ Insgesamt habe man „mehr Zusammenhalt auf dem Platz“ gesehen und eine bessere Laufleistung gezeigt (118 Kilometer), die Mannschaft habe sich aber nicht „mit Haut und Haaren“ gewehrt und müsse noch geschlossener agieren: „Hat einer mal Schwierigkeiten, ist der Andere froh, dass er selbst nicht Schwierigkeiten hat.“
Eine Szene brachte ihn besonders auf die Palme: Beim Ausgleich durch Marco Terrazzino blieb Torwart Stefan Ortega wie angewurzelt stehen. „Ich habe das Gegentor aus meiner Position schlimmer gesehen, als es war. Ich habe erst später mitbekommen, dass der Ball abgefälscht war“, erklärte Möhlmann. Er hatte sich Ortega in der Pause zur Brust genommen und erst hinterher „für das ein oder andere Wort, das ich in der Kabine verloren habe, bei ihm entschuldigt“.
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Insgesamt bereue er seine Entscheidung, den 25-Jährigen nach der Winterpause zum neuen Stammtorhüter erkoren zu haben, zwar nicht, aber es sei „nicht so, dass ich himmelhoch jauchze“.
Die Ansprache scheint für ein bisschen Extra-Motivation gesorgt zu haben, denn im zweiten Durchgang bewahrte Ortega mit dem gehaltenen Elfmeter von Arvydas Novikovas zumindest vor der achten Pflichtspiel-Pleite in Serie. Nun gelte es, „die Nerven zu behalten“ und den Punkt gegen Bochum im nächsten Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf (Samstag, 13.00 Uhr im AZ-Liveticker) mit einem Sieg „zu veredeln“.