"Maximale Flexibilität" für Glöckner: So könnte der neue TSV 1860 München spielen

In den Giesinger Boazn rund ums Grünwalder Stadion – und nicht nur dort – sind es gewiss einige der Dauerthemen unter den Fans des TSV 1860. Wie spielen wir heute, wer spielt und warum eigentlich? Kann es nicht anders besser funktionieren? Wieso darf Spieler X schon wieder nicht ran? Wann sitzt Spieler Y endlich auf der Bank? Und hinterher haben es dann sowieso alle besser gewusst als der Trainer. Die Berichterstatter natürlich eingeschlossen.
Die Aufstellungsfrage lässt stets oder mindestens oft die Emotionen hochkochen, sie erhitzt die Gemüter und liefert den Stoff für abendfüllende Diskussionen. Man darf schon heute davon ausgehen, dass sich die achte Drittliga-Saison der Löwen in Folge darin nicht wesentlich von den vorhergehenden Spielzeiten unterscheiden wird. Die AZ fängt in der Woche zum Trainingsstart am Sonntag (22. Juni) schon einmal damit an und setzt – nun ja – eine Art Debattengrundlage.
Zwei Systeme bieten sich beim TSV 1860 München jetzt an
Das System: Von zwei taktischen Basisvarianten darf man mit Blick auf die zukünftige Herangehensweise von Sechzigs Trainer Patrick Glöckner ausgehen. Entweder der TSV läuft in einer 3-5-2-Grundformation auf oder er wählt ein 4-4-2. In beiden Fällen würde Glöckner zwei echte Sturmspitzen aufbieten, die erstere zudem das Zentrum stark verdichten, die zweitere das Gewicht zugunsten zweier Außenverteidiger verschieben.

Sportchef Christian Werner findet: "Wir haben ein sehr gutes Grundgerüst." Und: "Ich möchte dem Trainer maximale Flexibilität geben, damit er auch mit zwei Stürmern spielen kann – oder zwischen Dreier- oder Viererkette wechseln kann. Damit Patrick Glöckner die Qual der Wahl hat."
Wer darf auf welcher Position ran?
Das Personal: Die 3-5-2-Grundformation würde drei zentralen Abwehrspielern einen Platz bringen, denkbar wären hier Sean Dulic, Kapitän Jesper Verlaat und Raphael Schifferl. In der Mittelfeldstruktur mit fünf Spielern könnten Thore Jacobsen als Sechser mit Tunay Deniz an der Seite und dazu davor Soichiro Kozuki, David Philipp und Maximlian Wolfram zum Zug kommen.

Die Doppelspitze würden die Top-Neuzugänge Kevin Volland und Florian Niederlechner bilden. Im 4-4-2 wäre eine Viererkette gebildet aus Tim Danhof, Verlaat, Dulic und Kilian Jakob vorstellbar, davor Jacobsen und Deniz als Sechser etwa auf gleicher Höhe sowie Kozuki und Wolfram eher offensiv ausgerichtet, die zwei Stürmer dann unverändert.
Die Alternativen: Als vierter Innenverteidiger steht Max Reinthaler parat, dahinter wäre dann Raum für ein Talent wie Lasse Faßmann. Für die Sechs kommt der kampfstarke Philipp Maier infrage. Als Außenverteidiger böte sich, bleibt es beim sich abzeichnenden Abgang von Anderson Lucoqui, der U19-Nationalspieler Finn Fuchs an.

Eine offensive Außenposition könnte auch Morris Schröter bekleiden, wenn er nach seinen Verletzungsproblemen wieder zu früherer Form zurückfindet. Jakob hätte auch diese Eignung und natürlich Julian Guttau, sofern er sich zum Bleiben entschließt. "Wir haben gute Gespräche, aber die sind noch ergebnisoffen", meinte Werner zuletzt. Vorn steht Patrick Hobsch zur Debatte und auch der potenzielle Zugang Justin Steinkötter.
Im Tor und in der Breite drückt 1860 noch der Schuh
Die Problemstellen: Die Nummer eins ist noch gar nicht erwähnt, es gibt ja auch keine. Aktueller Name in der Gerüchteküche ist Marcel Lotka von Borussia Dortmund II. Er wäre auf dem Papier eine gute Wahl zwischen den Pfosten. In der Abwehr fehlt es noch ein bisschen an Quantität, die könnte aber auch aus dem Nachwuchs kommen. Das Mittelfeld verträgt ebenso mehr Breite, wohl nicht nur aus den eigenen Reihen, allerdings auch abhängig von Guttaus Entscheidung.

Der Sturm sieht gut aus, vorausgesetzt Volland und Niederlechner kommen fit durch den überwiegenden Teil der Saison. Werners Sicht der Dinge: "Ich denke, dass wir in diesem Transfersommer weitere hervorragende Spieler für die Löwen gewinnen können. Wir werden uns in allen Mannschaftsteilen verstärken."
Fazit: Der Gesprächsstoff wird den Fans nicht ausgehen, egal wie "hervorragend" die nächsten Transfers auch sein mögen.