Maurers Löwen zwischen Braunschweig und Barcelona

Nachdem 1860-Investor Hasan Ismaik auf attraktiven Fußball bei seinen Partnern drängt, denkt nun auch der Sechzig-Trainer Reiner Maurer taktisch um.
Marco Plein |
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Auf solch schönen Plätzen will man auch schönen Fußball sehen – das gilt zumindest für Hasan Ismaik, den 1860-Retter.
Rauchensteiner Auf solch schönen Plätzen will man auch schönen Fußball sehen – das gilt zumindest für Hasan Ismaik, den 1860-Retter.

Nachdem 1860-Investor Hasan Ismaik auf attraktiven Fußball bei seinen Partnern drängt, denkt nun auch der Sechzig-Trainer Reiner Maurer taktisch um: „Wir wollen die Fans zurück ins Stadion holen.“

München - Das Timing war nicht sonderlich glücklich, das gab Reiner Maurer später gerne zu. Als sich der Löwen-Trainer neulich im Schwabinger Café Saha mit Investor Hasan Ismaik traf und ein wenig über Fußball plauderte, da lag das Finale der Champions League nur wenige Tage zurück. Ismaik, den die Löwen nicht mehr als Investor sondern fortan als Partner sehen, hatte den glanzvollen Triumph des FC Barcelona vor Ort in London gesehen, und als er kurz darauf mit Maurer sprach, da hatte der Araber wohl noch die sehenswerten Angriffe der Katalanen im Kopf – denn Maurer erklärte später: „Er sieht eben sehr gerne schönen Fußball. Das habe ich schon zur Kenntnis genommen. Wir sollen spielen wie Barcelona und dazu noch kämpfen wie echte Löwen. Aber ich weiß damit umzugehen.“

Dass Ismaik dann bei seiner Vorstellung sogar die Vision ausgab, mit den Löwen in zehn Jahren so gut wie Barcelona sein zu wollen, nahm Maurer ebenfalls unbeeindruckt zur Kenntnis. „Auch wir können attraktiven Fußball spielen“, sagt er. „Das hat Herr Ismaik ja schon selbst gesehen.“ Und doch hinterließen die Forderungen des jordanischen Geldgebers beim Allgäuer Löwen-Trainer ihre Folgen, denn nun erklärte der 51-Jährige: „Natürlich wollen wir nicht nur erfolgreich sein, sondern auch attraktiv spielen. Man muss sich doch nur mal unsere Zuschauerzahlen der letzten Jahre anschauen. Die Entwicklung kann keinem gefallen. Da muss es auch unser Ziel sein, mit einer schönen Spielweise die Fans ins Stadion zurückzuholen. Dazu gehören hohes Tempo und großer Kampf. Das wissen die Spieler so gut wie ich.“

Doch genau bei diesem Thema muss der Löwen-Trainer eines seiner Grundprinzipien über den Haufen werfen. Denn eigentlich wollte Maurer ja mit sechs Defensivspielern (vier Verteidigern plus zwei Sechsern) am Sonntag nächster Woche in Braunschweig in die Saison starten. Nun aber erfreut er sich nicht nur darüber, dass seine beiden Außenverteidiger Dennis Malura und Arne Feick durch großen Tatendrang im Spiel nach vorne überzeugen. Sondern Maurer denkt sogar darüber nach, seine Doppelsechs aufzugeben, um dadurch mehr Spielwitz und Kreativität im Spiel zu ermöglichen. Beschert Maurers Mumm den Löwen wieder mehr Fans?

Als Alternativen für die Zentrale stehen Daniel Halfar oder Daniel Bierofka bereit. „Das wäre sicher eine gute Alternative“, sagt Bierofka über Maurers Gedankenspiele. „Auch wenn ich denke, dass so eine Variante erst in der Schlussphase angebracht wäre, wenn man einen Rückstand aufholen muss.“ Auch Halfar hätte nichts gegen eine Versetzung in die Mitte einzuwenden - mit diesem Vorschlag hatte Löwen-Präsident Dieter Schneider in der Rückrunde bereits Maurer überrascht. Damals lehnte der Trainer noch ab und wies auf das große Risiko hin, das solch ein Wechsel zur Folge hätte.

Nun aber scheint auch Maurer mutiger zu denken – etwa wegen der Wünsche des arabischen Partners?

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