Maurer Interview: "Uns hat keiner auf dem Zettel"
Reiner Maurer, Trainer des TSV 1860, über den Stotterstart der Löwen und die Chancen für die laufende Spielzeit.
AZ: Herr Maurer, die Löwen haben zwei der ersten drei Pflichtspiele der neuen Saison gewonnen. Aber Sie mussten jeweils zittern. War's dennoch ein gelungener Start?
REINER MAURER: Er war in Ordnung. In Braunschweig haben wir gut gespielt und wegen individueller Fehler verloren, gegen Karlsruhe haben wir bravourös gekämpft und in Osnabrück haben wir eine ganz schwere Pokalaufgabe bewältigt. Wenn wir in der Liga weiter nach vorne kommen wollen, müssen wir uns spielerisch verbessern und in der Defensive unsere Fehler reduzieren. Leider mussten wir den längerfristigen Ausfall zweier erfahrener Spieler verkraften (Buck, Aygün, d. Red.), was sich natürlich auch auf die Eingliederung der Neuzugänge ausgewirkt hat (Feick, Malura, Benjamin d. Red.). Die Probleme kann jeder nachvollziehen, deswegen bin ich mit zwei Siegen zufrieden.
Nach den ersten Eindrücken: Was ist in dieser Saison drin?
Man muss immer bedenken, dass wir einen strengen Konsolidierungskurs einhalten. Und trotzdem wollen wir nah dranbleiben an den Aufstiegsplätzen. Aber ich bin ganz froh, dass uns keiner der anderen Trainer so richtig auf dem Zettel hat.
Vergangene Saison holten die Löwen mit DFL Abzug 50 Punkte. Eigentlich hatten Sie sich zwei Zähler pro Spiel vorgenommen. Ist das auch diesmal wieder Ihr Ziel?
Ich will michmit solchen Prognosen zurückhalten, die würden nur unnötigen Druck aufbauen, darunter würde die Mannschaft leiden. Unser Ziel ist es, mehr Punkte zu holen als in der letzten Saison. Man muss bedenken, dass wir versuchen, während der Konsolidierung mit jungen Spielern attraktiven Fußball zu bieten.
Sie werden diese Saison besonders beäugt wegen der Situation mit dem Investor. Empfinden Sie diese als spannend oder als Last?
Für mich ist es das Beste, wenn ichmich davon nicht ablenken lasse. Ich muss das Sportliche im Blick haben, das war schon letzte Saison bei all den Nebengeräuschen der Fall. Aber seitdem Herr Ismaik die Mannschaft vor dem Heimspiel gegen Karlsruhe besucht und sich vorgestellt hat, wissen alle, dass er eigentlich ein ganz lockerer Typ ist. Das ist für Umfeld und Mannschaft ganz wichtig und beruhigend.
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