Matthäus: „Rot oder blau, das ist doch Kindergarten“

Noch fünf Tage bis zum Trainingsauftakt an der Grünwalder Straße, und noch immer haben die Löwen keinen Trainer an der Hand. Einer stünde zumindest bereit: Lothar Matthäus. Doch es herrscht offenbar Funkstille.
von  Abendzeitung
Lothar Matthäus war auch bei 1860 im Gespräch
Lothar Matthäus war auch bei 1860 im Gespräch © dpa

MÜNCHEN - Noch fünf Tage bis zum Trainingsauftakt an der Grünwalder Straße, und noch immer haben die Löwen keinen Trainer an der Hand. Einer stünde zumindest bereit: Lothar Matthäus. Doch es herrscht offenbar Funkstille.

Frühestens am Mittwoch könnte der neue Sechzger-Coach präsentiert werden. Einer würde diese Aufgabe liebend gerne übernehmen: Lothar Matthäus. Der Rekordnationalspieler tauscht sich mit 1860-Sportdirektor Miki Stevic regelmäßig aus, beide sind vertraut miteinander, auch wenn Matthäus nun schon seit etwa sechs Wochen keinen Kontakt zu Stevic gehabt haben will.

Trotzdem sagt er der AZ voller Überzeugung: „Klar, 1860 ist eine sehr reizvolle Aufgabe. Man kann gerne auf mich zukommen. Das ist ein Verein mit viel Potenzial und einer gewachsenen Struktur, bei dem man einiges bewegen könnte. Zwar sind die finanziellen Probleme dort bekannt, doch die kann man mit sportlichen Erfolgen angehen. Das ist bei 1860 auf jeden Fall möglich.“

Stevic vermittelte Matthäus im Winter vor acht Jahren zu Partizan Belgrad, seiner zweiten von nunmehr sechs Trainerstationen, „deswegen kennt er mich sehr gut und kann mich auch als Trainer einschätzen“, erklärt der 49-Jährige, der aktuell durch Südafrika tourt und als WM-Fachmann für den arabischen Fernsehsender Al-Jazeera arbeitet.

Zwar verdeutlicht Matthäus, dass „1860 für jeden Trainer eine Herausforderung darstellt“ und „München für mich eine ganz besondere Location ist“, trotzdem fügt er hinzu: „Ich habe es nicht nötig, mich irgendwo anzubieten und meinen Namen ins Gespräch zu bringen. Ich könnte auch woanders arbeiten.“

Sollte Matthäus bei den Löwen tatsächlich als Lienen-Nachfolger diskutiert werden, sähe er keine Probleme darin, früher lange Jahre beim FC Bayern gespielt zu haben. „Ob rot oder blau“, sagt er, „das ist doch alles Kindergarten. Entscheidend ist einfach nur, ob man erfolgreich arbeitet. Und wenn das der Fall ist, wird man überall auf Schultern getragen. Außerdem liegt meine Zeit beim FC Bayern ja auch schon sehr lange zurück.“

Marco Plein

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.