Manfred Amerell: Bei 1860 in der Allianz Arena
Der 65-jährige Manfred Amerell setzt erstmals wieder einen Fuß in eine Bundesliga-Arena und schaut bei den Löwen zu. „Es hat gutgetan", sagt er der AZ.
MÜNCHEN - Als Manfred Amerell bei 1860 als Geschäftsführer anfing, erlebte der Verein keine gute Zeit. 1970 war das, Sechzig stiegen soeben aus der Bundesliga ab, Amerell, der später als Schiedsrichter große Karriere machte, übernahm den Laden. Zuletzt erlebte aber auch der gebürtige Münchner keine gute Zeit mehr. Der langjährige Schiedsrichtersprecher und DFB-Funktionär lieferte sich seit Anfang 2010 einen monatelangen Gerichtsstreit mit dem jungen Referee Michael Kempter. Amerell stritt, klagte und litt – seine Sympathien für die Löwen aber blieben.
Nun setzte der 65-Jährige erstmals wieder einen Fuß in eine Bundesliga-Arena seit dem 31. Januar 2010 (Stuttgart gegen Dortmund). „Seit dem 1. Februar 2010 lebe ich nicht mehr, ich existiere nur noch“, hatte Amerell mal gesagt, nun sah er sich zusammen mit seinem befreundeten Münchner Anwalt Jürgen Langer das Spiel der Löwen gegen Duisburg an. Später sagte er der AZ: „Es hat gutgetan, mal wieder die Atmosphäre in einem Stadion zu erleben. Ich habe das vermisst, es ist ja eine lange Zeit her.“
Freilich freute sich der frühere Geschäftsführer über den Sieg der Löwen, auch wenn der auf wenig glanzvolle Art und Weise zustande gekommen war. „Das interessiert in drei Wochen aber niemanden mehr“, meinte der ehemalige Funktionär und erklärte: „Es sind schon Mannschaften aufgestiegen, die immer so gewinnen. Wenn die Löwen weiter so eine kompakte Einheit stellen und vorne ab und an mal einen reinmachen, dann können sie vorne dabei sein.“ Und weiter: „Ich würde mich riesig freuen. Der Verein hätte es verdient nach der langen Zeit in der zweiten Liga.“
- Themen:
- Allianz Arena
- TSV 1860 München