Malura: "Ich bin mir für nichts zu schade"
1860-Profi Dennis Malura, bei Coach Maurer Reservist, will sich durchbeißen, spielt freiwillig in Liga vier – und verliert 0:5
München - Dennis Malura hatte andere Gegner als Wormatia Worms im Sinn, als er im Sommer zu 1860 kam. Für ihn erfüllte sich der Traum von Liga zwei. Nun aber sagt der 27-Jährige: „Besonders glücklich bin ich im Moment nicht. Bei vielen bin ich unten durch, ich weiß das. Ich weiß aber auch, dass ich nichts dafür kann. Ich bin schlechter gemacht worden als ich bin. Jetzt muss ich die Leute eines Besseren belehren.”
Die letzten zwei Monate seines Profilebens würde Malura am liebsten streichen, unglücklicher hätte sein Einstand nicht verlaufen können. Den Sommer über hatten ihm Trainer Reiner Maurer und Sportchef Florian Hinterberger gesagt, man plane ihn als Rechtsverteidiger ein – auch, weil Konkurrent Antonio Rukavina abgegeben werden sollte. Mit dieser Perspektive kam Malura vom Drittligisten Rot-Weiß Erfurt nach München.
Zunächst lief alles wie erhofft. Doch spätestens nach dem Saisonstart, als er erst in Braunschweig ganz schwach, dann gegen Karlsruhe durchwachsen und schließlich in Osnabrück enorm unglücklich auftrat, war sein Glück vorbei. Rukavina, für den 1860 keinen Abnehmer fand, wurde von Maurer zurück ins Team beordert – und seither kam Malura keine Sekunde mehr zum Einsatz. Zuletzt wurde er nicht mal dann aufgestellt, als sich Rukavina verletzte. „Das war ein bitterer Rückschlag”, sagt Malura, „das hat mich extrem enttäuscht.”
Doch jetzt gibt sich der 27-Jährige trotz Rukavinas sicherem Verbleib wild entschlossen, gegen seine Rolle als Reservist anzukämpfen. Zwar weiß er noch genau, wie sehr es ihn einst aus dem Gleichgewicht warf, als er während seiner Zeit in Offenbach überhaupt nicht mehr berücksichtigt wurde. „Da bin ich nicht mehr aus dem Haus gegangen und in ein tiefes Loch gefallen. Das will ich nie mehr erleben”, sagt er und gibt jetzt zu: „Ich habe Angst, dass es wieder so kommt.”
Doch Malura wehrt sich: Ein klärendes Gespräch mit Maurer forderte er ein, mit Mentaltraining verschafft er sich geistige Frische. Am Samstag nun hat Malura freiwillig mit der kriselnden U23 in der Regionalliga in Worms gespielt. Endstand: 0:5. Was nicht nur an ihm gelegen hat. Mit einem strammen Schuss hätte er sogar fast noch den Ehrentreffer erzielt. „Ich bin mir für nichts zu schade”, sagt er zu seinem Viertliga-Debüt für 1860, „aber allzu lange will ich das nicht machen. Ich bin hier, um mich bei den Profis durchzusetzen. Und ich weiß, ich kann das schaffen.”
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