Löwen stänkern gegen Pledl-Berater Koppold
Nach dem Abgang von Toptalent Pledl nach Fürth sind 1860-Trainer Maurer und Sportchef Hinterberger sauer. Immerhin: Den ebenfalls sehr begabten Liridon Vocaj kann Sechzig halten
München – Ihre Worte hatten sie sich genau überlegt. Als 1860-Trainer Reiner Maurer und Sportchef Florian Hinterberger am Dienstag über den Abgang von Spitzentalent Thomas Pledl im Sommer nach Fürth sprachen, blieben keine Fragen offen: Die beiden sind wütend über den Wechsel des A-Jugendlichen – ihr Unmut richtet sich sowohl gegen den Spieler als auch dessen Berater Michael Koppold.
„Ich sehe nicht, dass er in Fürth eine bessere Perspektive hat als bei uns. Er ist total falsch beraten bei diesem Wechsel. Hier hätte er eine riesige Perspektive gehabt. Die haben wir dem Spieler, seinem Berater und dem Vater aufgezeigt. Wir haben alles gemacht, was wir konnten, aber es ist uns einfach nicht gelungen, einen Vertrag zu machen“, sagte Hinterberger, „wir wurden hingehalten und erfahren auf einmal vom Wechsel nach Fürth. Das ist kein guter Stil. Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist.“
Hinterberger weiter: „Wir wollten ihn für drei Jahre halten, wir haben ein super Angebot gemacht. Aber jetzt war es ein Schlag ins Gesicht für uns.“ Auch Maurer meinte: „Wir fühlen uns wie vor den Kopf gestoßen. Wenn man einem erzählt, man komme aus Landshut und trage den Löwen auf der Brust, in Wirklichkeit aber pokert und mit einem anderen Verein verhandelt, bin ich schwer enttäuscht. Er fällt uns damit in den Rücken.“ Pledls Berater Koppold wollte die Vorwürfe nicht gelten lassen. Er sagte kurz und knapp: „Thomas kann in Fürth Profi werden. Das ist ein ganz normaler Wechsel. Wir haben nichts Falsches gemacht.“
Für 1860 dürfte dieser Vorgang jedoch Konsequenzen haben. Maurer kündigte bereits an: „Wir werden dafür sorgen, dass Talente mit auslaufenden Verträgen erst unterschreiben und dann bei den Profis mittrainieren dürfen.“ Immerhin: Der zweite Spieler, den die Löwen im Sommer aus der A-Jugend zu den Profis befördern wollen, steht unmittelbar vor dem Abschluss eines Vertrages. Liridon Vocaj ist 19 Jahre alt, wurde im albanischen Pej geboren und gehört ab der Saison-Vorbereitung im Juni den Profis an.
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