Löwen siegen wieder: „Brutal wichtig“
3:0 in Duisburg! Nach fünf Spielen ohne Sieg beenden die Löwen ihre Negativserie und feiern den „Befreiungsschlag“, den Trainer Reiner Maurer – auch im eigenen Interesse – gefordert hatte.
Duisburg - Der Stellvertreter strahlte. Und das lag weniger am herrlichen Sonnenschein und den sommerlichen 18 Grad, an denen man sich am Sonntagmittag in Duisburg tatsächlich erfreuen konnte. Sondern daran, dass Wolfgang Hauner ein gutes Gefühl im Bauch hatte, als er rund eine Stunde vor Anpfiff des Krisenspiels der Löwen beim MSV Duisburg in die Arena kam. „Heute geht was“, sagte der Vizepräsident des TSV 1860, der gekommen war, weil Präsident Dieter Schneider wegen eines Familienfestes passen musste.
„Heute kriegen wird die Kurve", sagte er dann noch – und lag damit nach zuvor vier Niederlagen aus den vergangenen fünf Pflichtspielen genau richtig: Die Löwen gewannen nach Toren von Daniel Bierofka, Sandro Kaiser und Kevin Volland 3:0, beendeten damit ihre Negativserie und schafften den von Trainer Reiner Maurer dringend geforderten „Befreiungsschlag".
„Der Sieg war brutal wichtig für uns“, sagte Löwen-Verteidiger Stefan Buck, „wir haben uns endlich mal belohnt.“ Und Stefan Aigner erkannte: „Die Erleichterung ist riesig. Aber diesmal hatten wir das Glück des Tüchtigen. Jetzt haben wir endlich etwas Ruhe.“ Hauner sagte später: „Heute haben wir uns die Wende verdient."
Für die Löwen hatte der Mittag in Duisburg schon einen guten Auftakt genommen. Nicht mal fünf Minuten waren rum, da gewann Kevin Volland im Mittelfeld den Ball, passte ihn nach rechts zu Aigner, der lief weit nach vorne bis er Bierofka freistehend an der Strafraumgrenze fand - und dessen anschließender Schuss landete abgefälscht von einem Verteidiger unhaltbar im Tor von MSV-Keeper Florian Fromlowitz. Für die Löwen war das also ein Auftakt nach Maß – zumal die Stimmung in der halb leeren Arena ohnehin schon leicht vergiftet war. Denn die Duisburger Fans waren nach dem miserablen Saisonstart ihrer Mannschaft und der jüngsten Trainerentlassung (Milan Sasic musste am Freitag gehen, Oliver Reck saß als Interimscoach auf der Bank) sowieso schon dermaßen unzufrieden mit ihren Spielern, dass sie diesmal schon beim Aufwärmen forderten: „Wir wollen Euch kämpfen sehen!“
Den Löwen war's egal, sie wollten nach ihrer Führung noch mehr und wären dafür auch fast belohnt worden: Nach einem herrlichen Diagonalpass von Stefan Buck, der nach seiner Roten Karte als linker Verteidiger wieder ins Team rutschte, wäre Aigner mit einem Lupfer fast das 0:2 gelungen – doch der Ball tropfte neben das Tor; auch, weil Aigner von Fromlowitz hart angegangen worden war. Doch ein Elfmeterpfiff blieb aus – zum Unverständnis der Löwen. Trotzdem war man mit Halbzeit eins zufrieden.
Doch trotz ihrer Pausenführung bauten die Löwen später immer mehr ab und hatten Dusel, dass die Führung bestehen blieb. Torwart Gabor Kiraly rettete mehrfach in höchster Not. 1860 geriet so sehr unter Druck, dass man Angst um den Reiner Maurers Team haben musste – und wer weiß, wie die Partie noch verlaufen wäre, hätte Sandro Kaiser nicht nach 66 Minuten mit seinem Kopfball zum 2:0 nach präziser Flanke von Antonio Rukavina die Duisburger Drangphase beendet und für die Vorentscheidung gesorgt.
So jedenfalls durfte Maurer auf der Bank die Faust ballen – und während Kevin Volland nach toller Vorarbeit von Djordje Rakic das 3:0 schoss, lachte Vize Hauner auf der Tribüne einfach weiter. Sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht.