Löwen-Präsident Beeck: „... und im Winter legen wir nach“

"Ich spüre, dass dieses elende Lagerdenken unter den Fans wirklich am Verschwinden ist." - Sechzig-Präsident Rainer Beeck im AZ-Interview über seine Arbeit, Neuverpflichtungen und die Suche nach einem Investor.
von  Abendzeitung
Stellt sich der Delegiertenversammlung: Rainer Beeck.
Stellt sich der Delegiertenversammlung: Rainer Beeck. © Rauchensteiner/Augenklick

"Ich spüre, dass dieses elende Lagerdenken unter den Fans wirklich am Verschwinden ist." - Sechzig-Präsident Rainer Beeck im AZ-Interview über seine Arbeit, Neuverpflichtungen und die Suche nach einem Investor.

AZ: Benny Lauth ist wieder da, Berkant Göktan bleibt. Herr Beeck, beim Löwen scheint es tatsächlich mal voranzugehen.

RAINER BEECK: Danke für das Kompliment, aber für mich – und ich bin da ebenso zuversichtlich wie Geschäftsführer Stefan Reuter – war das noch nicht alles.

Aber Stefan Reuter hat doch bereits angekündigt, dass die Transferaktivitäten mit der Verpflichtung von Lauth beendet seien.

Vorerst, vielleicht. Wir sind stolz, dass wir die Transfers von Lauth und Mathieu Beda aus unserem normalen Etat heraus realisieren konnten. Aber das heißt ja nicht, dass wir nicht doch noch Geld auftreiben wollen, das wir zum richtigen Zeitpunkt in die Mannschaft stecken könnten.

Sie sprechen die – bislang erfolglose – Investorensuche an.

Zunächst mal muss man feststellen, dass nicht nur unser Hauptsponsor Trenkwalder sein Engagement bei uns erhöht hat. Wir – da rede ich immer von Geschäftsführung, unserem Vermarkter IMG und Präsidium – haben jetzt schon mehr Sponsorengelder acquiriert als im Plan für diese Saison stand.

Aber der Flughafen, bei dem Sie als Prokurist arbeiten, steigt als Sponsor aus.

Das stimmt ja so nicht. Der Flughafen hat den auslaufenden Vertrag nicht verlängert, das ist richtig. Aber er wird Partner bleiben. Das erkennen Sie ja schon an der Tatsache, dass das Saisoneröffnungsfest am Sonntag am Flughafen stattfindet. Ich kann sagen, dass wir Partner bleiben.

Geht es etwas konkreter?

Ich kann mir etwa sehr gut vorstellen, dass die Kinder-Eskorte beim Einmarsch in die Arena weiterhin vom Flufghafen präsentiert wird. Der Jugendsport passt allgemein sehr gut ins Marketing-Konzept des Flughafens.

Was ist mit dem Investor?

Wir befinden uns da weiter in Verhandlungen.

Würde 1860 ohne Investor überhaupt überleben können?

Wir würden auch ohne durch diese Saison kommen, ja. Aber einfach so durch die Saison kommen, was insbesondere die wirtschaftliche Situation angeht, das ist nicht mein Anspruch. Unser Ziel ist natürlich Bundesliga!

Jetzt doch schon in dieser Saison?

Nein, das kann man noch nicht verlangen von der Mannschaft. Es ist so, wie unser Trainer Marco Kurz immer sagt: Die Mannschaft muss zunächst stabiler werden. Und wir wollen finanzielle Freiräume schaffen. Und im Winter legen wir dann nach und und holen, wenn die sportliche Leitung das wünscht, neue Spieler.

Sie sind jetzt sechs Wochen Präsident. Hat sich die Arbeit mittlerweile eingependelt?

Ich spüre, dass dieses elende Lagerdenken unter den Fans wirklich am Verschwinden ist. Es ist viel zu tun, aber es macht mehr und mehr Spaß.

Sehen Sie Ihre Familie noch?

Am Samstag wollen wir alle zusammen einen Löwen-Tag machen. Zuerst fährt die ganze Familie nach Nürnberg zur Leichtathletik-Meisterschaft, schließlich sind da auch viele Sechzger dabei. Und nachmittags fahren wir dann zum Testspiel gegen die Hollertau-Auswahl in Au. Am Sonntag ist dann der 1860-Tag am Flughafen. Und da sind wir natürlich auch.

Interview: Filippo Cataldo

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