Löwen-Motto: Festbeißen!

München - Sie sahen alle ziemlich geschafft aus. Zwölf Kilometer mussten die Löwen am Freitag an der Isar entlang rennen, immer abwechselnd: einen Kilometer flott, einen gemächlich. "Wir arbeiten an den Grundlagen”, erklärte Trainer Reiner Maurer.
Doch die Kondition seiner Spieler ist derzeit eines seiner kleineren Probleme, vielmehr beschäftigt den Coach während der Länderspielpause, wie er seine Sechzger dazu bringt, besser Fußball zu spielen. Denn Maurer sagt kritisch: "Bei uns weiß die linke Hand noch nicht, was die rechte macht. Das müssen wir dringend abstellen.”
Eigentlich stehen seine Löwen gut da – drei von fünf Pflichtspielen haben sie gewonnen, auch Tabellenplatz vier ist ordentlich. Daher fordert Maurer: "Wir wollen uns da oben jetzt festbeißen.” Doch im Zusammenspiel hapert es noch gewaltig, also ist Maurer froh, dass kommende Woche ein Auswärtsspiel (am Freitag in Bochum) ansteht.
Er sagt: "Agieren fällt uns im Moment schwer. Reagieren ist deutlich leichter. Das kommt uns auswärts eher entgegen.” Dennoch: Der Anspruch der Sechzger ist ein anderer. Maurer will das Team dahin bringen, abwehrende Gegner auseinanderspielen zu können, mehr Dominanz muss her.
Also geht es ihm auch darum, seinen einzelnen Spielern mehr Sicherheit zu verleihen – die AZ zeigt, welche Löwen sich in den kommenden Wochen verbessern müssen.
Ismael Blanco: In allen vier Ligaspielen kam der Argentinier zum Einsatz, doch der Stürmer wartet noch auf sein erstes Tor. "Er muss Geduld haben und sich weiter aufdrängen. Dann braucht er auch mal etwas Glück, dass einer rein geht”, sagt Maurer. "Ich kann aber keine Versprechungen machen. Im Moment spielt er wenig, da ist es schwer.” Immerhin: Maurer lobt Blanco für dessen "sehr gutes Spielverständnis" und die „hohe Trefferquote im Training”.
Marin Tomasov: Der Kroate gab zwar im letzten Spiel zwei Vorlagen, doch die fehlende Bindung ist ihm immer noch stark anzumerken. Maurer will dem 25-Jährigen zwar "nichts an Kreativität wegnehmen”, doch er fordert ihn dringend auf, weniger Ballverluste zu verursachen. "Er ist es aus Kroatien gewohnt, dass man an den erfolgreichen Dribblings gemessen wird und dass Ballverluste nichts Außergewöhnliches sind. Hier aber werden die Fehler schneller bestraft.” Zudem müsse Tomasov körperbetonter spielen.
Moritz Stoppelkamp: Greifen die Löwen an, soll der Neuling aus Hannover vorne mit Benny Lauth wirbeln. Verteidigen sie, muss er im Mittelfeld aushelfen. "Dafür muss er noch den richtigen Rhythmus finden”, sagt Maurer. "Er war in Hannover ein anderes Spiel gewohnt. Da musste er überragenden Stürmern den Rücken freihalten.”