Löwen-Keeper Kiraly freut sich auf seine Hertha
MÜNCHEN - 1860-Keeper Gabor Kiraly (34) ist in diesen Tagen gut gelaunt. Er wirkt noch ausgeglichener und ruhiger als sonst. Und das, obwohl es an der Grünwalder Straße nach wie vor nur ein brisantes Thema gibt...
Die Gehaltskürzung um zehn Prozent, die 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer bei allen Mitarbeitern der Geschäftsstelle, des Jugendleistungszentrums, den Spielern und Trainern eingefordert hat. Für Kiraly ist das längst abgehakt. Zumal er sich wie alle Stammspieler dafür entschieden hat für den Zeitraum der Sanierungsphase auf ein Zehntel seines Gehalts zu verzichten. „Wir müssen das Problem so schnell wie möglich lösen, die Dinge am Rande ausschalten und uns als Profis nur auf Fußball konzentrieren“, so Kiraly.
Für den Publikumsliebling gibt es nur ein erfreuliches Thema: Hertha BSC Berlin. Am Sonntag geht’s in der Allianz Arena gegen seinen Ex-Klub (13.30 Uhr, Liveticker auf abendzeitung.de), bei dem Kiraly 1997 seine Karriere in Deutschland begann. „Natürlich freue ich mich auf das Spiel gegen Hertha. Ich war sieben Jahre in Berlin und bleibe mit dem Herzen bei meinem Ex-Verein“, so Kiraly zur AZ. Der Ungar ist optimistisch was das Spiel am Sonntag angeht. „Wenn ich am Sonntag so spiele wie gegen Hertha im Pokal (letzte Saison siegten die Löwen zu Hause 6:3 n. E., d. Red.), das wäre sehr schön.“ Tatsächlich sorgte der 34-Jährige damals mit einer überragenden Leistung dafür, dass Hertha gegen die Löwen aus dem Pokal flog. „Das war nicht leicht für mich. Aber ich habe es einmal geschafft und ich schaffe es auch ein zweites Mal stark gegen die Hertha zu spielen", erklärt Kiraly.
Wie schätzt er die Berliner heuer ein? „Sie haben auch eigene Probleme und kommen mit einigen Personalsorgen nach München. Ich denke aber, dass sie immer noch eine starke Truppe auf den Platz schicken können. Mich interessiert aber nur unsere Mannschaft. Wir müssen gut spielen, kämpfen und siegen.“ Klar, für Kiraly steht nur der Sport im Fokus. Gibt’s denn noch Kontakte zur Hertha? „Ich habe noch regelmäßig privaten Kontakt zum Torwarttrainer Christian Fiedler, zum Teammanager Nello di Martino und zu Pal Dardai.“
Kiraly macht sich offenbar schon Gedanken, wo er nach seiner Karriere am liebsten leben möchte. „Natürlich kommt meine Heimatstadt (Szombathely, Ungarn, d. Red.) ein bisschen an erster Stelle, aber danach kommen alle meine anderen Stationen Berlin, London, Burnley, Manchester, Leverkusen und München. Ich habe aber an jede Stadt, wo ich gespielt habe, tolle Erinnerungen.“ An Leverkusten hat er ein ganz besonders schönes Erlebnis im Kopf und muss dabei schmunzeln. „Wir haben mit Leverkusen in Berlin im Pokalfinale gespielt und eine Fangruppe kam komplett in grauer Hose (sein Markenzeichen, die graue Schlabberhose, d. Red.) ins Hotel. Ich hatte damals noch keine einzige Minute gespielt und bekam schon so viel Liebe von den Fans. Das war großartig.“
Reinhard Franke