Löwen-Keeper Gabor Kiraly: Der Spaß ist zurück

Der Löwen-Torwart, während der 1860-Krise mit teils fatalen Patzern, hat beim 3:0 in Duisburg gezeigt, dass wieder Verlass ist auf ihn.
Marco Plein |
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Löwen-Torwart Gabor Kiraly
dapd Löwen-Torwart Gabor Kiraly

Der Löwen-Torwart, während der 1860-Krise selbst mit manchem fatalem Patzer, hat beim 3:0 in Duisburg gezeigt, dass wieder Verlass ist auf ihn. „In dieser Form einer der Besten der 2. Liga”

München - Gabor Kiraly wollte sich die Komplimente gar nicht erst anhören. Für ihn sei so etwas nicht mehr so wichtig, sagte er lässig, und doch hatte ihm sein glanzvoller Auftritt gut getan. Beim Befreiungsschlag der Löwen, dem 3:0-Sieg in Duisburg, war der ungarischer Torwart der entscheidende Mann – denn immer wieder hatte Kiraly zum Teil größte Chancen des Gegners mit Ruhe und Lässigkeit abgewehrt.

„Gabor hat super gehalten", lobte Routinier Daniel Bierofka, und Sportchef Florian Hinterberger erklärte: „In dieser Form ist er einer der besten Spieler der Liga. Wie er in der Phase, in der es brenzlig war, die Ruhe behalten hat, das können nicht viele." Trainer Reiner Maurer sagte schlichtweg: „Wir hatten das Glück und Gabor Kiraly auf unserer Seite. Er hat bravourös gehalten. Das hat ihm gutgetan und gibt ihm Sicherheit. Zuletzt war es ja für ihn nicht so leicht.”
Kiraly, der den Ball einem Gegner einmal sorglos wie ein Tablett mit einer Hand unter die Nase hielt und ihn ein anderes Mal dermaßen riskant an sich vorbei ins Aus rollen ließ, dass seinen Mitspielern kurzzeitig der Atem stockte, sagte frei von jedem Zweifel: „So macht mir Fußball Spaß. Wenn ich mich ganz sicher fühle, dann kann ich ein bisschen spielen. Und ich weiß dabei ganz genau, wie weit ich gehen kann.”

Und doch erfreute sich Kiraly nicht nur an seiner aufreizenden Lässigkeit – sondern auch am erlösenden Charakter dieses umjubelten Erfolgs. Denn wie für das gesamte Löwen-Kollektiv war das Ende der Pleitenserie auch für ihren Torwart nach einigen unschönen Wochen ein dringend benötigtes Positiverlebnis. Selbst wenn der erfahrene Keeper nach seinen 18 Profijahren nicht mehr nach jedem kleinen Patzer ins Grübeln gerät, so hinterließen die zuvor bitteren Niederlagen auch bei ihm Spuren. „Die Phase war nicht leicht”, gab Kiraly nun zu – und zwar auch, weil er währenddessen höchstselbst ein paar Mal alt ausgesehen hatte.

Beim 2:4 gegen Dresden erwischte der ungarische Nationaltorwart keinen guten Tag, beim 0:2 in Rostock faustete er folgenschwer an einer Ecke vorbei und zuletzt, beim 0:3 im Pokal in Düsseldorf, ließ er sich vom alten Kollegen Sascha Rösler mit einer verunglückten Flanke überraschen. Folglich wurde Kritik laut, Maurer nahm den 35 Jahre alten Keeper dabei nicht in Schutz und sprach dessen Aussetzer an. Zwar hatte Kiraly selbst schon mehrfach angekündigt, gerne noch mehrere Jahre als Torwart verbringen zu wollen (im AZ-Interview im Frühling 2011 sagte er: „Ich will spielen, bis ich 42 bin”). Dennoch kamen bei den Löwen nach seinen dürftigen Leistungen zuletzt leise Zweifel daran auf, ob man mit der Vertragsverlängerung des Ungarn, dessen Zusammenarbeit mit dem TSV 1860 bei 25 Einsätzen in dieser Saison automatisch bis Sommer 2013 verlängert wird, nicht doch ein bisschen zu optimistisch gewesen war.
Doch nun scheint das Thema vom Tisch – ob dauerhaft oder nur für eine gewisse Zeit, das kann Kiraly mit seinen Leistungen selbst bestimmen. Hält er in den kommenden Wochen so stark wie in Duisburg und während der gesamten letzten Saison, darf er sich unangetastet fühlen. Präsident Dieter Schneider sagte jedenfalls: „Gabor hat uns schon viele Punkte gerettet und wird das auch weiterhin tun.” Und Mitspieler Stefan Aigner lobte voller Begeisterung: „Wir haben da hinten einen der besten Torhüter der Liga zwischen den Pfosten. Das ist einer, der kann immer wieder mal unhaltbare Bälle rausholen. An sowas kann sich die ganze Mannschaft hochziehen." 

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