Löwen: Ihr Europa-Abenteuer in Borisov
BATE Borisov? Da war doch was. Vor 10 Jahren bestritten die Löwen dort ihr letztes internationales Pflichtspiel. Der Fanbeauftragte Alex Dubelowski blickt zurück.
Minsk - 850 Fans sollen die Bayern nach Minsk begleitet haben zum zweiten Champions-League-Gruppenspiel gegen BATE Borisov. Vor zehn Jahren waren weit weniger Schlachtenbummler dabei bei einem Spiel einer Münchner Mannschaft in Weißrussland. Als die Löwen 2002 im UI-Cup ihren allerletzten internationalen Auftritt hatten, begleiteten etwa 35 1860-Fans die Mannschaft nach Borisov.
23 von ihnen, darunter auch der heutige 1860-Fanbetreuer Axel Dubelowski, hatten sich am Samstagmorgen um 4 Uhr am Münchner Hauptbahnhof aufgemacht. Nach einem Zwischenstopp am Berliner Ostbahnhof (11.30 Uhr), ging es weiter über Warschau nach Borisov. Sonntagmorgen um 9.30 Uhr, also nach 28 Stunden Fahrtzeit waren sie in Borisov. Dort wurden sie sofort per Bus und Polizeiesskorte zum Stadion gefahren, Spielbeginn war um 18 Uhr.
Doch die Mühen waren umsonst. Die Löwen verloren 0:4, die Enttäuschung bei den Fans war groß. "Wir waren so frustriert, dass wir auf dem Weg nach Minsk gesagt haben: 'Jetzt reichts, jetzt gehen wir nicht mehr zu 1860, sondern nur noch zum FC Wacker'. Das war natürlich nur ein sarkastischer Spaß zum Frustabbau", erinnert sich Dubelowski. Weil ein Teil der Reisegruppe in Minsk nicht in den Zug gelassen worden war, verzögerte sich die Weiterfahrt des Trosses um einige Stunden. Letztlich erreichten die Fans erst Dienstagvormittag München - nach einer insgesamt 80-Stunden-Ochsentour.
Immerhin spendierte die Mannschaft, die sich auch schon in Borisov bei den Fans für ihre Leistung und das Ausscheiden entschuldigt hatte, der Reisegruppe gleich nach deren Ankunft ein Weißwurstfrühstück im Löwenstüberl. "Für mich war es der beste Trip mit 1860 aller Zeiten, wenngleich die Narbe bleibt, dass wir seitdem nicht mehr in Internationalem Wettbewerb vertreten sind", sagt Dubelowski
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