Löwen geht das Geld aus

Der TSV 1860 kann die laufenden Rechnungen nicht mehr begleichen. In spätestens drei Wochen muss nun eine Lösung her - oder die Insolvenz angemeldet werden.
von  Filippo Cataldo

Der TSV 1860 kann die laufenden Rechnungen nicht mehr begleichen. In spätestens drei Wochen muss eine Lösung vollzogen sein - oder die Insolvenz angemeldet werden.

München -  Die Frist läuft: Dem TSV 1860 sind nach AZ-Informationen am Mittwoch die liquiden Mittel ausgegangen, um laufende Rechnungen (für Strom, Spielerberater usw.) zu begleichen. Der Klub hat nun offiziell drei Wochen Zeit, um eine Lösung zu vollziehen - oder die Insolvenz anzumelden. Diese letzte Gnadenfrist räumt das Amtsgericht jedem Unternehmen ein, das zum Zeitpunkt der faktischen Zahlungsunfähigkeit noch berechtigte Hoffnung auf die finanzielle Rettung haben darf.

Die Löwen haben diese Hoffnung noch. Das Übernahmeangebot durch Hasan Ismaik steht. Der Jordanier möchte für 13 Millionen Euro 49 Prozent der Stimmenrechtsanteile übernehmen und in den kommenden Jahren weitere 20 bis 30 Millionen Euro in den Klub pumpen.

Die Frage ist nur, ob Präsident Dieter Schneider und Geschäftsführer Robert Schäfer angesichts der Zeitnot – die Löwen selbst haben sich sogar nur eine Frist bis Ende der Woche gesetzt – die Hürden aus dem Weg räumen. Die DFL etwa fordert weitere grundlegende Änderungen an den Übernahmeverträgen. Ein Treffen Schäfers am Dienstag beim Ligaverband soll dem Vernehmen nach ernüchternd verlaufen sein. Am Mittwoch, so heißt es aus Klubkreisen, wurde dem von Ismaik mit der Vertragsausgestaltung befassten Anwalt Christoph Schickhardt der Auftrag erteilt, die vom Ligaverband geforderten Änderungen vorzunehmen.
Positive Signale gibt es dagegen von der IMG. Der Vermarkter soll mittlerweile zu Zugeständnissen und einer Anpassung der Verträge bereit sein. Die IMG, deren Soforthilfe von sechs Millionen Euro den Löwen 2005 schon einmal das Überleben sicherte, könnte sich somit einreihen in die große Schar der Unterstützer der Löwen. Fast alle Altgläubiger haben inzwischen schließlich dem geforderten 60-prozentigen Forderungsverzicht zugestimmt.
 

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