Löwen gegen Swansea: Generalprobe dahoam
München - Bald zählt’s für die Löwen: Kommende Woche startet der TSV 1860 in seine zwölfte Zweitliga-Saison, will eine solche Katastrophen-Spielzeit wie zuletzt mit allen Mitteln vermeiden. Vor dem Auftakt beim 1. FC Heidenheim steht am Samstag noch der Härtetest gegen Swansea City an (19 Uhr, Grünwalder Stadion) – einem Kaliber aus der Premier League, der wohl besten Liga der Welt. Torsten Fröhling freut sich: „Es ist immer interessant, sich mit so hochkarätigen Gegnern zu messen. Ich erwarte von allen 90 Minuten Power-Fußball und dass alle voll mitziehen.“ Die AZ zeigt, worauf es im Duell der beiden Traditions-Teams für die Löwen gegen die „Schwäne“ ankommt.
Guten Abschluss vor Saisonstart schaffen: Ein Klub aus der Premier-League, das ist schon eine Ansage. Die Waliser wurden in der abgelaufenen Runde Achter, haben Topstars wie Bafetimbi Gomis, Gylfi Sigurdsson und Lukasz Fabianski im Kader. Nach fünf Testspielsiegen gegen teils unterklassige Gegner und der 1:3-Pleite gegen Werder Bremen wäre ein ordentlicher Abschluss der Vorbereitung – oder gar ein Erfolg im eigenen Stadion – ein guter Mutmacher für den Auftakt. Von allen Seiten hörte man, wie gelungen die Vorbereitung war, wie sehr die Mannschaft zusammengewachsen ist, auch vom Trainer selbst: „Ich bin damit sehr zufrieden. Aber wir müssen weiterarbeiten, Abläufe verfeinern, Sicherheit reinbekommen.“ Am Samstag können die Löwen beweisen, wie weit sie damit schon sind.
Schulterschluss mit Fans suchen: Damit einher geht auch die Aussöhnung mit den Fans. Clevere Idee von den Löwen, dazu noch einen „Heimatabend“ anzusetzen: Bevor die Löwen wieder in die von vielen ungeliebte Allianz Arena müssen, werden erstmal Heimatgefühle erzeugt. Beim Test zweier traditionsreicher Mannschaften im altehrwürdigen Grünwalder dürfte dem ein oder anderen Fan warm ums Herz werden. Das Wohlfühl-Klima ist bei den Anhängern hier wohl so groß wie das der Löwen in ihrer Oase Bad Häring, wo sie sich zuletzt auf die neue Saison vorbereiteten. Bisher haben die Löwen allerdings noch nicht viele Karten (ab 7,50 Euro für Kinder bis maximal 25 Euro) verkauft. Auch für die Saison haben nach AZ-Informationen manche Fans ihren Dauerkarten-Kauf noch zurückgehalten. Vielleicht hilft ihnen ein gelungener Abschluss, um den Blauen auch in der anstehenden Saison treu zu bleiben.
Das Grundgerüst erweitern: Löwen-Trainer Torsten Fröhling sagte im Trainingslager der AZ: „Die Jungs haben sehr gut mitgezogen, ich habe ein gewisses Grundgerüst gefunden. Selbst wenn noch eine Rakete kommt, wird diese nicht direkt von Anfang an spielen.“ Der Trainer plant mit einer neuen starken Achse aus Kapitän Christopher Schindler, seinem „Musterprofi“ Gary Kagelmacher auf der Sechs, Vize-Spielführer Daniel Adlung und auch Rubin Okotie, der zwar noch nicht der Alte ist, aber immerhin die Vorbereitung voll mitmachen konnte. Dazu ist nach Jannik Bandowskis Verletzung Maxi Wittek als Linksverteidiger gesetzt, davor hat Valdet Rama gute Karten. Der Rest steht noch nicht endgültig: Daylon Claasen, Vladimir Kovac oder Fast-Neuzugang Mensur Mujdza (Freiburgs Freigabe fehlt)? Davor Krizstian Simon oder Youngster Marius Wolf? Erhält Stephan Hain wegen seiner starken Frühform (vier Testspieltreffer!) als zweiter Stürmer eine Chance? Dürfen die Youngster Korbinian Vollmann oder Richard Neudecker ran? Fröhling wird den Test dazu nutzen, um weitere Erkenntnisse zu sammeln.
Vor 1860-Test: Swansea schwärmt vom Grünwalder
Einen alten Bekannten wiedersehen: Einer der bekanntesten Spieler in den Reihen der Schwäne ist sogar ein ehemaliger Löwe: André Ayew, Sohn von Abédi Pelé. Der mittlerweile 25-Jährige, der diesen Sommer für 13 Millionen Euro von Olympique Marseille zu den Walisern wechselte, hat in der Jugend für die Löwen gespielt: In der Münchner Zeit seines Vaters (1996 bis 1998) kickte er für die U9-Junioren der Löwen.