Löwen-Euphorie: So denkt Trainer Glöckner über den Ismaik-Abschied

Während das Löwen-Team in Österreich schwitzt, ist der Trainer bemüht, die Euphorie-Welle zwar zu reiten, sie aber in geregelte Bahnen zu lenken: "Wir sind gut damit bedient, wenn wir bei uns bleiben."
Matthias Eicher
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Muskeln zeigen, aber bitte nicht zu viel: Patrick Glöckner ist darum bemüht, die Euphorie nicht überschwappen zu lassen.
Muskeln zeigen, aber bitte nicht zu viel: Patrick Glöckner ist darum bemüht, die Euphorie nicht überschwappen zu lassen. © sampics

Hasan Ismaik weg, neuer Schweizer Investor her: Über allem, was bei den Löwen geschieht, schwebt derzeit der Gesellschafter-Wechsel, den Hasan Ismaik inzwischen über den Instagram-Kanal "hamicgroup" bestätigte. Selbst Cheftrainer Patrick Glöckner, der mit seinem Team ins ziemlich abgeschiedene Trainingslager nach Ulrichsberg/Oberösterreich entflohen ist, kann sich dem nicht gänzlich verschließen.

Der 48-Jährige versucht sich aber stetig daran, den richtigen Umgang mit den Nachrichten zu finden, die die Löwen-Welt aus den Angeln heben. "Da gibt es nicht viel dazu zu sagen", erklärte Glöckner am Montagabend auf Nachfrage über die Rotation der Hauptgesellschafter, bevor er doch ein bisserl ausführlicher über seinen Weg sprach, mit dem ganzen Trubel klarzukommen. "Wir konzentrieren uns hier komplett auf den Sport", stellte Glöckner klar.

Ablenkung und Konzentration

Der gebürtige Bonner musste allerdings zugeben, dass eine gewisse Ablenkung vom Wesentlichen nicht gänzlich auszuschließen sei: "Natürlich gab es einige Veränderungen, die wir mitbekommen haben. Aber ich glaube: Wir sind gut damit bedient, wenn wir bei uns bleiben und das Ganze Vereinspolitische gar nicht so bewerten, beziehungsweise mit in uns reinnehmen."

Und dann wäre da ja auch noch die enorme Euphorie, die im Löwen-Lager entstanden ist. Angefacht durch die spektakulären Rückholaktionen der hochkarätigen Herzenslöwen Kevin Volland und Florian Niederlechner, verstärkt durch zahlreiche weitere attraktive Neuzugänge in allen Mannschaftsteilen sowie durch den Ismaik-Abschied und neue Möglichkeiten in schier grenzenlose Aufbruchstimmung gewachsen: Wie soll man das alles denn nur ausblenden?

Aufbruchsstimmung im Löwen-Lager

"Es gibt eine Aufbruchsstimmung, die ist ganz klar spürbar und wird von den Fans sehr positiv getragen", meinte Glöckner dazu und verwies auf mehrere hundert mitgereiste Anhänger, die nach und nach im Böhmerwald eingetroffen sind: "Man sieht es auch hier: Wir haben unwahrscheinlich Spaß, zu arbeiten und von den Fans eine hohe Wertschätzung entgegengebracht zu kriegen." Dies müssen für den Coach, aber auch für sein Trainerteam und die ganze Mannschaft um den etablierten Kapitän Jesper Verlaat wie die ganzen Neuzugänge ein Anreiz sein, ihren Teil beizutragen: "Wir müssen das auch immer wieder bestätigen, von Training zu Training, von Spiel zu Spiel. Deswegen blenden wir alles aus, um uns auf den Sport zu konzentrieren. Wir nehmen das mit, filtern es und bauen den richtigen Fokus auf."

Euphoriefilter im Test

Wie gut Glöckners Euphoriefilter funktioniert, wird sich in den kommenden Tagen zeigen: Zunächst einmal in der schweißtreibenden Trainingsarbeit auf dem Rasen, abzulesen in den Testspielen gegen nun bessere Gegner. Was die Identität des neuen Finanziers anbelangt, herrscht kollektive Funkstille. Ex-Oberlöwe Robert Reisinger und Ex-Vize Karl-Christian Bay haben sich zur Verschwiegenheit verpflichtet. Ebenso Geschäftsführer Christian Werner, der beim Notartermin in Frankfurt ebenfalls anwesend war und sich auch auf AZ-Nachfrage im Trainingslager nicht äußern wollte.

Nun Geschichte bei den Löwen: Ex-Investor Hasan Ismaik.
Nun Geschichte bei den Löwen: Ex-Investor Hasan Ismaik. © IMAGO/Ulrich Wagner

Gerüchte um neuen Geldgeber

Nachdem es allerdings eine (kleine) Schnittmenge von 1860 mit einer gewissen Emil Frey AG gibt, die als potenzieller neuer Geldgeber gehandelt wird und bisher niemand das Gerücht dementiert hat, sei der Vollständigkeit halber auf Folgendes hingewiesen: Nachdem der TSV im September 2011 kurz nach Ismaiks Einstieg überraschenderweise die Nobelmarke Aston Martin als Auto-Sponsor vorstellte, war die Frey AG in der ein oder anderen Stadionzeitung der Blauen der Saison 2012/13 als Schweizer Aston-Martin-Händler zu finden. Hier empfiehlt sich der Glöckner-Weg: Alles ausblenden, bevor sich keine neue, engere Verbindung mit Sechzig bestätigt ist.

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