Löwen-Boss Schneider: "Ich bin ein sturer Patient"

Dieter Schneider am AZ-Telefon: Hier spricht er über seine Krankheit und die anstehende OP. Er verrät, warum er auf Gott vertraut – und dass ihm die Ärzte zum Rücktritt geraten haben.
von  AZ
1860-Präsident Dieter Schneider besucht die Abendzeitung.
1860-Präsident Dieter Schneider besucht die Abendzeitung. © Gregor Feindt

MÜNCHEN Und dann rief Isabella Müller-Reinhardt an. Die Sky-Moderatorin, die den Löwen-Präsidenten bereits für Ihre AZ-Kolumne „Frau wird ja mal fragen dürfen” interviewt hatte. „Damals hab ich Ihnen Kaffee serviert”, erinnerte sich Dieter Schneider. Nun aber macht sich Müller-Reinhardt Sorgen um den 1860-Chef. Lesen Sie hier den zweiten Teil der AZ-Telefonaktion mit dem Sechzig-Boss.

Isabella Müller-Reinhardt: Herr Schneider, Sie haben mir einen schönen Schrecken eingejagt, als ich von Ihren gesundheitlichen Problemen erfuhr!
DIETER SCHNEIDER: Ach, das wird schon wieder. Ich hätte diese Sache mit dem Magen nicht so lange rauszögern sollen. Das hätte ich am besten schon vor einem Jahr machen sollen. Aber dann kam ja was dazwischen.

Dann mussten Sie erst mal 1860 retten. Ich habe vor drei Monaten mit dem Rauchen aufgehört. Und das, obwohl ich immer genauso viel wie Sie geraucht habe.
Das freut mich, ich sitze hier gerade mit einer E-Zigarette in der Hand. Die habe ich mir gerade erst besorgt. Die macht keinen Gestank und die dürfte man sogar im Flugzeug rauchen. Vielleicht sind diese Dinger ja ein Zwischenschritt, um aufzuhören.

Sie sind doch religiös, glauben Sie, dass das vielleicht jetzt ein Warnschuss war?
Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Vielleicht wollte mir jemand damit was sagen.

Alexander Stumpf (45), Fürstenfeldbruck: Herr Schneider, wie geht es gesundheitlich?
Danke. Ich muss ein bissl kämpfen, das kriege ich hin. Ich muss an Gewicht zulegen. Dafür nehme ich Astronautenkost zu mir. Mit 58, 59 Kilo ist eine Operation ein bisschen riskant, gut wären 65 Kilo.

Maximilian Kogler (62): Sie sind eine Inspiration für mich. Ich habe eine OP vor mir, finde es toll, wie offen Sie damit umgehen. Haben Sie Angst vor Ihrem Eingriff?
Ich sage es Ihnen ganz ehrlich: Ein bisschen Gottvertrauen hilft immer.

Haben Sie denn schon einmal an den Tod gedacht?
Man denkt auch daran. Aber man sollte sich am Leben erfreuen. Ich kann sagen, dass es der liebe Gott gut mit mir gemeint hat. Das gibt mir Kraft.

Rosemarie Zellner (47), Gilching: Haben Ihnen die Ärzte nicht geraten, das Präsidentenamt zum Wohle Ihrer Gesund sein zu lassen?
Es gab schon solche Rücktritts-Ratschläge doch. Aber die Ärzte wissen: Ich bin ein intelligenter, aber sturer Patient. Ich muss einfach zusehen, dass mich die Tätigkeit nicht auffrisst.

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