Löwe Savio Nsereko trauert um seinen Bruder
MÜNCHEN - Schwere Zeiten für 1860-Stürmer: Nsereko taucht nach Todesfall in der Familie unter, Sportdirektor Stevic will mit ihm reden und Trainer Maurer plant gegen Oberhausen ohne das 1860-Talent
Seit vergangenem Donnerstag war Savio Nsereko der große Buhmann beim TSV 1860. Erst hatte er das Training geschwänzt, dann fehlte er auch noch bei der Mannschaftsreise übers Wochenende nach Polen. Der 21-Jährige hatte für seine Abwesenheit zwar den Tod seines Bruder als verständliche Erklärung angegeben, weil er jedoch seit Donnerstag nicht mehr zu erreichen war und von sich aus keinerlei Kontakt zu den Löwen-Verantwortlichen suchte, gab es Zweifel an dieser Aussage.
Am späten Montagmittag bestätigte jedoch die jüngere Schwester des 1860-Stürmers der Abendzeitung die Familientragödie vor Savios Haus in Allach. „Ja, es stimmt, er ist tot. Das ist alles schon schlimm genug. Und mehr möchte ich dazu nicht sagen", erklärte sie. Löwen-Sportdirektor Miki Stevic, neben Assistenztrainer Alexander Schmidt der einzige, der zuletzt Kontakt zu Savio hatte, wollte sich das Unglück erst vom Löwen-Neuling bestätigen lassen, ehe er weitere Schritte kommentieren würde. „Ich gehe nicht davon aus, dass er zu uns etwas Unwahres sagt. Aber ich möchte erst noch einmal persönlich mit ihm über die Sache sprechen, ehe wir entscheiden, wie es nun weitergeht. Warten wir also einfach den Dienstag ab. Das ist leider kein Spaß. Wir müssen versuchen, mit diesem sensiblen Thema richtig umzugehen."
Wie auch immer sich der Fall um den jungen Angreifer entwickelt, einfacher wird es für ihn nicht beim TSV 1860. Denn Trainer Reiner Maurer hatte bereits gesagt, dass er Savio für das kommende Spiel in Oberhausen nicht für den 18er-Kader nominieren werde - und damit wird der von vielen nach seiner Verpflichtung als Hoffnungsträger angesehene Stürmer bereits zum sechsten Mal in acht Spielen nicht dabei sein. Ohne weitere Informationen über den Fall zu haben, hatte Maurer ebenfalls betont: „Ob Savio Dienstag ins Training kommt oder nicht, hat sportlich keine primäre Bedeutung für mich."
Marco Plein, Reinhard Franke
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