Löwe Rösler: „Der Glaube kommt wieder zurück“

Wie der Winter-Einkauf aus seinem Sensations-Tor neues Selbstvertrauen schöpft
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Will 1860 noch im Liga-Endspurt helfen: Sascha Rösler.
Rauchensteiner/Augenklick Will 1860 noch im Liga-Endspurt helfen: Sascha Rösler.

Wie der Winter-Einkauf aus seinem Sensations-Tor neues Selbstvertrauen schöpft

MÜNCHEN Wie besondere Momente im Leben verarbeitet werden, bleibt jedem selbst überlassen. Sascha Rösler ist eher ein Typ, der sich lieber zurückzieht, wenn’s eigentlich etwas zu feiern gäbe. So war das auch nach seiner bisher größten Tat für den TSV 1860.

Am Freitagabend hatte Rösler als Einwechselspieler in der dritten Minute der Nachspielzeit den 3:3-Ausgleich gegen Rostock erzielt: Sein fulminanter Freistoß verhinderte die Niederlage. Aber so sehr Rösler im Stadion dafür geherzt und bejubelt wurde, so sehr hielt er sich nach dem Schlusspfiff im Hintergrund.

Selbst am Sonntag blieb er – trotz des einladenden Wetters – lieber lange im Verborgenen: auf der Massagebank. „Der braucht heute bestimmt länger“, scherzte Verteidiger Torben Hoffmann, aus dem Vereins-Trakt kommend. „Sascha hat es sich gerade gemütlich gemacht.“

Rösler (31) schaltete aus und ab. Er hat ja eine schwierige Zeit durchgemacht bei den Löwen, seit er in der Winterpause von Borussia Mönchengladbach zu den Blauen gekommen ist. Mal hatte er mit vermeintlichem Übergewicht zu kämpfen. Mal plagten ihn Zahnprobleme. Und schließlich, als Kondition und Physis nach Einschätzung seiner Chefs immer noch nicht gut genug waren, schickte ihn der Klub zu einer einwöchigen Fitness-Therapie an den Chiemsee. Offenbar hat das geholfen.

Selbstkritisch sagt Rösler trotz seines ersten Tores für 1860 im elften Einsatz: „Die ganze Saison ist eigentlich total verkorkst: In Gladbach lief es total unglücklich, und hier in München hatte ich auch nicht richtig Fuß gefasst.“ Bis eben zu diesem Freitag. Sein erlösendes Tor könnte dem Verein die Existenz gerettet haben. Dann hätte sich der Transfer am Ende doch gelohnt.

Nun sagt Rösler: „Ich bin sehr froh über dieses Tor, weil es für mich, für meinen Kopf unheimlich ist. Daraus schöpfe ich neues Selbstvertrauen, der Glaube kommt wieder zurück.“

Möglicherweise bekommt Rösler schon am Dienstag in Wehen (17.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) die Gelegenheit, sich länger zu zeigen als beim Fünf-Minuten-Auftritt gegen Rostock. „Wir werden an Sascha noch sehr viel Freude haben“, versichert Trainer Uwe Wolf. Und auch Sportdirektor Miki Stevic ist optimistisch, dass Rösler im Saisonfinale wertvoll für 1860 bleibt: „Das Tor kann ein Befreiungsschlag für ihn sein. Wer in so einer brenzligen Situation an den Ball geht und mit der allerletzten Aktion ein Waterloo verhindert, der zeigt, dass er jetzt bereit ist, endlich Verantwortung zu übernehmen.“ Oliver Griss

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