Löwe Hinterberger beginnt: Nur der Vertrag fehlt
Der 52-Jährige ist seit Montag Sportdirektor der Löwen. Schneider: „Bei 1860 gilt der Handschlag”
MÜNCHEN Das Eckbüro im dritten Stock der Geschäftsstelle ist noch völlig kahl. „Außer einem Computer und ein paar Unterlagen”, sagt Florian Hinterberger, „habe ich noch nichts einräumen können”. Dekorationsstücke und Bilder der Familie folgen zwar erst, dennoch arbeitet der 52-Jährige schon seit Montag als Sportkoordinator für den TSV 1860; allerdings hat er dafür noch gar keinen Vertrag unterschrieben.
„Wir werden seine Arbeit in den nächsten Tagen in etwas Schriftliches gießen”, erklärt Präsident Dieter Schneider, der außerdem betont: „Bei 1860 gilt der Handschlag. Wir haben mit der Rettung Tag und Nacht zu tun. Da konnten wir uns nicht um alles gleichzeitig kümmern. Weil wir Zeitzwänge haben, hat Herr Hinterberger schon angefangen.” Diese Einigung scheint auch dem Nachfolger von Sportchef Miki Stevic zu genügen, denn er betont: „Bei mir zählt das Wort. Was soll ich noch auf einen Vertrag warten? Es gibt so viel zu tun, da fange ich lieber direkt an.”
Erst mal will sich Hinterberger, der sich als Schnittstelle zwischen Profis, Trainerteam, Jugend und Amateuren sieht, in aller Ruhe auf der Geschäftsstelle einarbeiten. Seinem größten Befürworter, Trainer Reiner Maurer, scheint diese Phase jedoch nicht schnell genug gehen zu können. „Der Kontakt zwischen uns ist sehr gut”, erklärt Maurer, „wir tauschen uns über alles aus. Ich bin sehr froh über die Entwicklung. Zwischen uns wird es nie ein Problem geben.” Bei Stevic klang das noch ganz anders. Der Serbe steht 1860 nach Vereinbarung bis zum Vertragsende am 30. Juni nur noch auf konkreten Vereinswunsch hin zur Verfügung.
Am Sonntag, im letzten Heimspiel der Löwen gegen Ingolstadt, wird Hinterberger zwar noch auf der Tribüne sitzen.
Sobald Anfang Juni aber die Saisonvorbereitung beginnt, rückt der ehemalige Löwen-Profi dann näher an die Mannschaft heran. „Es ist gut, dass jetzt Nägel mit Köpfen gemacht werden. In unserer Planung wird sich nicht alles so hinziehen wie letzten Sommer”, erklärt Maurer. Freilich will sich sein neuer Ansprechpartner in Sachen Sportplanung noch nicht konkret äußern, doch er verrät schon mal: „Ich bin jetzt schon in intensiven Gesprächen. Ich denke nicht, dass sich an der Arbeit was ändern wird, wenn dann auch mein Vertrag einflattert", sagte Hinterberger.
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