"Wissen, dass ich gar nicht so unrecht hatte": Lex warnte Niederlechner und Volland vor Rückkehr zum TSV 1860

Ex-Löwe Stefan Lex spricht in der AZ über seinen Rat an Kevin Volland und Florian Niederlechner sowie das Duell Schanzer - TSV 1860.
Matthias Eicher
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Spielte für den TSV 1860 und den FC Ingolstadt: Stefan Lex.
Spielte für den TSV 1860 und den FC Ingolstadt: Stefan Lex. © IMAGO

Ein Löwe auf Abwegen - zuletzt sogar in Afrika: Nach seiner eigenen Karriere als Profi und Funktionär bei 1860 nahm sich Stefan Lex eine Auszeit: Der Ex-Kapitän legt derzeit der Familie zuliebe ein Jahr "Elternzeit" ein. Weil am Samstag um 14 Uhr seine beiden Ex-Vereine FC Ingolstadt 04 und TSV 1860 aufeinandertreffen, hat sich der gebürtige Erdinger Zeit für die AZ genommen, um über das Duell, seine Zeit bei beiden Klubs, seine Ratschläge an Kevin Volland und Florian Niederlechner - und seine eigenen Pläne zu sprechen.

Lex war mit einer Hilfsorganisation in Namibia

"Es tut auch mal gut, einfach raus zu sein. Wir waren viel im Urlaub, ich habe viel Zeit für meine Familie, wir konnten am Wochenende einfach mal wegfahren. Das hatten wir jahrelang nicht", sagte der 36-Jährige im Gespräch mit der AZ und erzählt über sein Abenteuer Afrika: "Ich war Anfang November mit der Hilfsorganisation "Global United" in Namibia, mit Ex-Fußballer wie Andreas Ibertsberger, Thomas Reichenberger oder Lothar Sippel. Es ging um Projekte wie Umweltschutz, Kinderarmut, benachteiligten Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen und sie durch Fußball von der Straße wegzubekommen." Inklusive ein Spiel gegen eine örtliche Auswahl. "Die Zustände dort führen einem vor Augen, wie gut man es zuhause hat und wie wichtig es ist, sich zu engagieren."

Seine Löwen, also die Weiß-Blauen, hat Lex natürlich nicht aus den Augen verloren: "Ich schaue jedes Spiel. Ich bin froh, dass sie zuletzt die Kurve bekommen haben. Sie dürfen jetzt nicht durchdrehen. Ich bin kein Freund von solchen Schwärmereien wie: ‘Jetzt steigma auf und dann kaffma an Brasilianer.’" Wichtig sei, dass "sie geschlossen zu agieren und konstant punkten", dann könne "nach oben schon noch was möglich sein." Es gebe "jedenfalls keine Übermannschaft", wie man an Sechzigs Siegen gegen die Spitzenteams MSV Duisburg und Energie Cottbus gesehen habe.

Beim TSV 1860 aktuell nur Bankdrücker: Florian Niederlechner.
Beim TSV 1860 aktuell nur Bankdrücker: Florian Niederlechner. © IMAGO

Ex-Löwe warnte Niederlechner und Volland vor Rückkehr

Spannend: Lex, der seine eigenen Erfahrungen mit dem turbulenten Traditionsverein gemacht hat (2018 bis 2023), hat Kevin Volland und Florian Niederlechner schon vor ihren Wechseln leicht vorgewarnt: "Kevin und Flo haben sich bei mir über 60 erkundigt, bevor sie zurückgekommen sind. Ich habe ihnen gesagt: Es kann gut werden, aber stellt es euch nicht zu leicht vor. In der Dritten Liga gibt’s auf die Hölzer und die Leute erwarten, dass ihr in jedem Spiel zwei Buden schießt und zwei auflegt."

Es kam, wie es kommen musste beim TSV: "Nachdem die erste Krise bereits da war, wissen sie, dass ich gar nicht so Unrecht hatte. Ich habe schon befürchtet, dass es nicht von Anfang an reibungslos funktioniert. Man weiß bei Sechzig, dass das Umfeld unruhig ist und der Druck immer größer wird, wenn du ein paar Spiele nicht gewinnst. Von daher war das leider keine Überraschung für mich, dass trotz der Euphorie die Saison kein Selbstläufer wird. Umso schöner, dass die Mannschaft jetzt stabil ist." Auch der Teamgeist stimme.

War beim FC Ingolstadt erfolgreich: Stefan Lex, hier im Duell gegen Niklas Süle.
War beim FC Ingolstadt erfolgreich: Stefan Lex, hier im Duell gegen Niklas Süle. © IMAGO

Lex war mit dem FCI erfolgreicher 

Daran hat auch Trainer Markus Kauczinski seinen Anteil, den Lex vom FCI kennt. "Wir sind damals 2015 in die Bundesliga aufgestiegen. Damals war Ralph Hasenhüttl Trainer, er hat uns aus dem Tabellenkeller der Zweiten Liga in die Bundesliga geführt. Kauczinski hatte die undankbare Aufgabe, danach zu übernehmen. Es hat schon was zu bedeuten, dass er mir positiv in Erinnerung geblieben ist, obwohl wir wenig Erfolg hatten und ich nicht Stammspieler war. Er war fachlich, menschlich top, seine sachlich-ruhige Art ist gut angekommen."

Wenn die Kauczinski-Löwen nun in Ingolstadt auflaufen, drückt Lex 1860 die Daumen: "Rein sportlich war ich zwar mit dem FCI erfolgreicher, aber ich bin bekanntlich ein Blauer. Es wird aber eklig für 1860, ich tippe 1:1." Bleibt die Frage aller Fragen: Wird Lex nach seinem Sabbatical wieder ein Löwe? "Das ist noch nicht entschieden - aber mein erster Ansprechpartner sind natürlich die Löwen."

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