Leonardos Aus: Szenen eines Missverständnisses
München - Leonardo halbnackt im Spielerbecken. Leonardo zeigt den Mittelfinger. Leonardo in Pose vor dem Spiegel daheim. Der Brasilianer fiel in den letzten Wochen nicht mehr sportlich auf bei den Löwen. Er ließ lieber Bilder auf Instagram sprechen. Dort, wo er auch seinen Abschied ankündigte.
Seit Dienstagnachmittag 16 Uhr ist der Brasilianer beim TSV Geschichte. Doch vorbei war seine Zeit bei Sechzig schon viel früher. Nicht, weil der Klub ihn nicht mehr wollte. Sondern weil er selbst nicht mehr wollte.
Der 31-Jährige war nach München gewechselt, weil Ricardo Moniz ihn haben wollte. Leonardo war quasi das Antrittsgeschenk des Klubs für den neuen Trainer. Leonardo und Moniz: Sie verbindet nicht nur der gleiche Berater, sondern auch eine gemeinsame Zeit in Österreich und Ungarn. Wo Moniz war, war auch Leonardo.
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Doch als Moniz im September bei den Löwen beurlaubt wurde, begann auch Leonardo über einen Abgang nachzudenken. Schon damals sprach der Mittelfeldspieler beim Verein wegen einer Vertragsauflösung vor.
Zwei Monate später hat Leo nun seinen Willen bekommen. Weil er sportlich ohnehin keine Zukunft bei den Löwen mehr hatte. Er war ablösefrei gewechselt. Nun wurde sein Ein-Jahres-Vertrag aufgelöst. Er geht somit wieder ablösefrei. Das finanzielle Risiko hatte der Klub von vorne herein klein gehalten.
Leonardo ließ wissen, dass die Entscheidung für ihn eine große Erleichterung sei. Er hatte das Gefühl, beim Verein als Problem angesehen zu werden. Und der Verein konnte auf bequemem Wege den ohnehin zu großen Kader ein erstes Stück verkleinern.
Am Ende also die richtige Entscheidung für beide Seiten.
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