Lauth, Giesings Mr. Zweite Liga, will nochmal hoch
MÜNCHEN Am Samstag geht es für die Löwen ins Hotel. Nach der Trainingseinheit um 15 Uhr werden die Spieler ins Hilton am Park gefahren. „Ich bin eigentlich kein großer Freund davon, vor Heimspielen im Hotel zu schlafen, weil ich meine, dass man im eigenen Bett normalerweise am besten schläft”, sagt Trainer Alexander Schmidt. Doch der Löwen-Coach will sich nicht nachsagen lassen, nicht alles versucht zu haben. Beim Derby gegen Ingolstadt am Sonntag (13.30 Uhr, live auf Sky und Liga total!) wollen die Löwen schließlich nicht nur die magere Heimbilanz mit zuletzt zwei Pleiten aufzuhübschen, sondern auch und vor allem nach dem Sieg zuletzt bei Tabellenführer Braunschweig vielleicht endlich mal eine Serie starten.
Schmidt hat es zwar aufgegeben, den Traum vom Aufstieg öffentlich zu postulieren, aber bei sechs Punkten Rückstand auf den Tabellendritten Kaiserslautern ist der Relegationsplatz noch immer in Reichweite. Also probieren sie es jetzt mal mit der Kasernierung.
Benny Lauth hat mit derlei Experimenten mittlerweile einige Erfahrung. Schmidt ist der fünfte Trainer, den der Kapitän erlebt seit seiner Rückkehr zu den Löwen. Als er 2008 aus Hannover zurpckkam, war ihm versprochen worden, dass die Löwen um ihn herum eine Mannschaft bauen würden, die kurzfristig aufsteigen sollte. „Ich möchte mich nicht lange mit der Zweiten Liga beschäftigen”, hatte Lauth damals gesagt. Seitdem hat er in seiner zweiten Giesinger Zeit 149 Liga-Spiele bestritten für die Löwen – in Liga zwei. Zuvor war Lauth bis zum Abstieg 2004 in der Bundesliga für 1860 auf Torejagd gegangen, danach eher glücklos beim HSV, Stuttgart und Hanover. Grlücklich wurde er erst wieder bei 1860.
Am Sonntag feiert eer also ein recht zweifelhaftes Jubiläum. „Das ist ein zweischneidiges Schwert”, sagte Lauth, „nicht jeder schafft so viele Zweitligaspiele. Insgesamt hoffe ich aber, dass am Ende meiner Karriere die Erstligaspiele überwiegen.”
Um das zu schaffen, sollten die Löwen aber möglichst schnell aufsteigen. 31 Jahre ist Lauth mittlerweile alt, bisher hat er 140 Bundesligaspiele absolviert. Spätestens nächstes Jahr also sollte der Aufstieg gelingen, sonst wird Lauth wohl zwangsweise vor allem der Mister Zweite Liga bleiben für 1860. Dass Lauth noch gut genug wäre für die Bundesliga, davon ist Schmidt überzeugt. „Benny ist für mich absolut ein Erstligastürmer, das habe ich immer gesagt. Manchmal siehst du ihn im Spiel zwar zehn Minuten nicht, aber dann macht er eiskalt sein Tor”, sagt der Coach. Als Lauth wegen eines Ellbogenschlags für vier Spiele gesperrt war, klagte Schmidt, dass er jeden seiner Spieler ersetzen könnte. Jeden, außer seinen Kapitän. Lauth selbst möchte am Sonntag lieber für eine andere Marke gefeiert werden. Sollte ihm ein Treffer gelingen, wäre er mit 80 Toren alleiniger Rekordschütze der Löwen. „Das ist natürlich eine Auszeichnung”, sagt Lauth.