"Ladies Day": Spritz, Massage, Kettchen

Für 200 Euro können sich Frauen bei den Löwen verwöhnen lassen. Die AZ hat’s ausprobiert
Isabella Müller-Reinhardt |
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Sportmoderatorin Isabella Müller-Reinhardt wandte sich im Vorfeld gegen die Veranstaltung. Sie transportiere ein veraltetes Frauenbild und "diese Schicki-Micki-Nummer passt nicht zu 1860". Gekommen ist sie trotzdem. Die Thai-Massagen darf man sich nicht entgehen lassen.
sampics / Stefan Matzke Sportmoderatorin Isabella Müller-Reinhardt wandte sich im Vorfeld gegen die Veranstaltung. Sie transportiere ein veraltetes Frauenbild und "diese Schicki-Micki-Nummer passt nicht zu 1860". Gekommen ist sie trotzdem. Die Thai-Massagen darf man sich nicht entgehen lassen.

MÜNCHEN Beauty-Drink im Stadion? Handpeeling beim Heimspiel? Thai-Massage während der Halbzeit? Geht’s noch? Ja, das geht! Und zwar bei 1860: Da gibt es den „Ladies Day” in der VIP-Lounge. 200 Euro kostet das Beauty-Programm. Ich bin skeptisch. Und mache den Test.

Los geht’s: Eine Stunde vor Anpfiff gönne ich mir eine Trüffel-Praline. Nebenbei berät mich ein junger Mann über die Vorteile von Kompressions-Unterwäsche. Danke, später vielleicht.

Zack, grinsen mich vier hübsche Thailänderinnen an und dirigieren mich auf die Massage-Bank. Bin ich im Urlaub? Ich wollte doch Fußball schauen. Egal. Meine Schultern schmerzen, das nehme ich mal mit. Die Massage ist der Knaller. Aber so richtig entspannen kann ich nicht. Mit dem rechten Ohr bekomme ich ein Verkaufsgespräch für ein Küchengerät mit. „Ein Alleskönner für nur 950 Euro! Wir kommen auch zu Ihnen nach Hause.” Boah, zum Glück ist Anpfiff.

1:0, meine Löwen führen. Gut gelaunt geht’s in der Halbzeitpause zurück in den Wellness-Wahnsinn. Mich begleitet ein Aperol-Spritz zum Schmuckstand. Da gibt’s Leder-Glitzer-Armbänder, Schlüsselanhänger und Glasperlen-Kettchen im Neon-Style. Frau Halfar schlägt zu. Ich ebenfalls und kaufe drei Teilchen für mich und meine beste Freundin. Kostenpunkt: 30 Euro insgesamt. Vertretbar.

Vor lauter Shopping verpasse ich fast die zweite Halbzeit. Besser wär’s gewesen, nach dem unnötigen Gegentreffer. Fazit vom „Ladies Day”: Wer die Heimspiele ohnehin von der VIP-Tribüne aus verfolgt, hat jetzt noch mehr Argumente, die Frau in die Arena zu locken. Eine nette Idee, die das Stadion in Zukunft aber nicht füllt. Denn für den Normalo-Fan ist das nichts.

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