Kucukovics Kunstschuss für "Tor der Woche" nominiert
Das Traumtor des Löwen-Stürmers Mucki Kucukovic ist von der ARD fürs »Tor der Woche« nominiert worden. Es war der 38,7-Meter-Startschuss zur sensationellen Löwen-Wende in Lautern.
MÜNCHEN Nein, Mucki Kucukovic hat sein „Wahnsinns-Tor“ (Stefan Reuter) aus 38,7 Metern beim 2:1-Last-Minute-Triumph in Lautern noch nicht selbst im Fernsehen gesehen. „Ich weiß ja, wie’s passiert ist“, sagte er gestern zur AZ – und lachte. Denn da wusste er schon, dass sein bislang schönster Treffer für die Auswahl zum „Tor der Woche“ in der ARD nominiert ist. Darauf ist der 1860-Angreifer mächtig stolz. „Ich glaube, mein Tor hat ganz gute Chancen, zum Tor des Monats Februar gekürt zu werden“, meinte er, „Tore aus dieser Entfernung sind eben eine Seltenheit.“
Auch für Kucukovic, Sohn bosnischer Kriegsflüchtlinge und im Sommer vom HSV gekommen, ist der Treffer untypisch. Seine Qualitäten liegen im Strafraum, doch am Freitag auf dem Betzenberg war alles anders. „Ich konnte gar nichts anderes machen, als den Ball volley zu nehmen“, sagte der 21-jährige Kunstschütze, „der Ball hatte so einen gewaltigen Schnitt, dass es mir gar nicht möglich gewesen wäre, ihn zu stoppen. Da hätte ich nur schlecht ausschauen können.“ Dennoch landete der Ball zum 1:1 im Lauterer Tor. Es war der 38,7-Meter-Startschuss zur sensationellen Löwen-Wende.
Für Kucukovic war es Saisontreffer Nummer drei – und ein Tor, dass er sich in dieser Form erneut zutrauen würde. „Zufall war das sicherlich keiner. Ich bin ja zentral zum Tor gestanden, und es war kein Torwart im Kasten. Wenn ich nicht in Bedrängnis bin, kann ich das immer wieder.“ Dieses eine, verrückte Tor macht Kucukovic stark, gibt ihm neues Selbstvertrauen. Von einer Angriffs-Misere bei 1860 will er deswegen auch nichts wissen: „Wir haben kein Stürmer-Problem. Fünf Tore gegen Aue, drei gegen Aachen und zwei in Kaiserslautern – ist das nichts?“
Defizite sieht er bei sich selbst trotzdem noch. „Ich muss mein Kopfballspiel verbessern“, weiß Kucukovic, „da bin ich klar schwächer als mit dem Fuß.“ Und eine Begründung hierfür hat er auch parat: „Früher war ich immer der Kleinste in der Schule, irgendwann bin ich gewachsen wie ein Baum.“ Oliver Griss
- Themen:
- ARD
- Hamburger SV
- Stefan Reuter
- TSV 1860 München