Kreuzbandriss: "Das war's dann wohl?!"
AZ: Herr Hoffmann, Sie haben am Samstag beim 0:1 von Haching gegen Stuttgart II einen Kreuzbandriss erlitten – den ersten in Ihrer Karriere.
TORBEN HOFFMANN: Ich fühle mich beschissen. Ich habe im Spiel schon gemerkt, dass mehr kaputt ist. Abends hatte ich dann Gewissheit. Ich bin sehr niedergeschlagen. Es ist der schlimmste Moment meiner Karriere.
Sie haben in Facebook geschrieben: „Das war’s dann wohl?! Warum müssen 16 Profijahre so zu Ende gehen?! Danke an meine liebe Frau und bezaubernden Töchter, meinen Dad und meine Mom, Großeltern und Geschwister, Schwiegereltern, Freunde und Fans. Es waren schöne und besondere Jahre.” Das klingt sehr endgültig?
Das war in der ersten Enttäuschung. Ich muss das jetzt erst mal sacken lassen. Mein erster Gedanke: „Das war’s!” Mit 36 einen Kreuzbandriss: Da weiß man, was das in der Regel bedeutet. Ich bin 16 Jahre ohne schwere Verletzung durchgekommen. Für mich ist das schwer einzuschätzen.
Wie reagiert Ihre Familie?
Meine Frau war am Samstag zum Glück nicht im Stadion. Sie hat Tränen verdrückt, als sie nach Hause kam und mich sah. Für meine Familie ist es schwer. Ich habe aber auch viele Anrufe, SMS und Genesungswünsche erhalten nach dem Motto: „So hörst du nicht auf.” Das tut gut.
Und was haben Ihre Töchter gesagt, als der Papa mit Krücken nach Hause kam?
Sie haben mich gesehen und mir gleich ein Bild gemalt, einen Obstteller und Wasser gebracht und mich immer wieder gefragt, ob sie etwas tun können. Wahnsinn! So kleine Gesten sind gut für mich. Die Familie ist mir das Wichtigste – gerade jetzt.
Ihr Vertrag bei Haching hätte sich bei 25 Spielen automatisch verlängert. Das ist jetzt hinfällig geworden, oder?
Ja. Aber es gab schon Gespräche. Es gab vom Verein ein Signal, dass man mit mir planen will für die nächste Saison. Wie es jetzt aussieht, weiß ich nicht. Ich war total leer, aber ich bin ein Kämpfer und will wieder aufstehen.
