"Kreide ich mir an": Jesper Verlaats vermurkstes Comeback beim TSV 1860

TSV-1860-Kapitän Jesper Verlaat zeigt sich nach Wackel-Rückkehr gegen Dynamo Dresden selbstkritisch: "Stelle mir ein anderes Spiel vor."
von  Matthias Eicher
Zurück, aber noch nicht wieder ganz da: Verlaat.
Zurück, aber noch nicht wieder ganz da: Verlaat. © sampics / Cathrin Müller

München - Dieses Comeback dürfte sich der Alpha-Löwe und Abwehrchef des TSV 1860 gänzlich anders vorgestellt haben: Jesper Verlaat stand im Auswärtsspiel der Sechzger am Sonntagabend bei Dynamo Dresden erstmals nach seinem Muskelbündelriss und einer monatelangen Verletzungspause wieder im Kader und direkt in der Startelf.

Fazit: Comeback vermurkst.

Verlaat kommt beim ersten Gegentreffer zu spät

Bereits in der sechsten Minute kam der Spielführer der Sechzger gegen Ex-Löwe Christoph Daferner zu spät, der den Ball an Torhüter Marco Hiller vorbei unter die Latte jagte. "Kreide ich mir an", sagte Verlaat nach der 2:5-Klatsche des TSV ehrlich: "Beim 0:1 bin ich einen Schritt zu weit weg und Daferner kann schießen."

Es war nur der Auftakt eines Spiels, in dem Verlaat und seine Löwen allgemein nichts zu gewinnen hatten: "Heute muss man leider sagen: Natürlich stellen wir uns, stelle ich mir persönlich ein anderes Spiel vor."

Defensive um 1860-Kapitän Verlaat "zu weit weg von den Gegenspielern"

Die Defensive der Blauen um Verlaat, Tim Danhof, Sean Dulic und Leroy Kwadwo war alles andere als sattelfest, doch auch in den anderen Mannschaftsteilen lief nicht viel zusammen. Nicht nur Verlaat selbst, auch im Kollektiv seien die Giesinger "zu weit weg von den Gegenspielern" gestanden und von Dresden "immer wieder vor Aufgaben gestellt" worden.

Das Verlaat-Fazit: "Wir sind unter die Räder gekommen, größtenteils eigenverschuldet im Spielaufbau." Drittliga-Schwergewicht Dynamo habe 1860 "aufgezeigt", woran wir arbeiten müssen", sagte Verlaat, ohne zu konkretisieren – womöglich auch deshalb, weil es eine lange Liste geworden wäre.

Mit Bielefeld wartet am Freitag der nächste Aufstiegsaspirant

Der Niederländer machte sich auch Gedanken über die wiederholte hohe Pleite der Blauen: "Es ist keine Eintagsfliege, wenn es häufiger passiert." Im letzten Hinrundenspiel und beim Rückrundenauftakt hatte 1860 bereits gegen den SC Verl und den 1. FC Saarbrücken jeweils mit 0:4 verloren, bei Aufsteiger Energie Cottbus hatte es sogar ein 1:5 gesetzt. Debakel, die man laut Verlaat "nicht mehr ändern", könne, weswegen es nun gilt: "Mund abputzen!"

Schließlich war der TSV zuvor unter Neu-Trainer Patrick Glöckner noch ungeschlagen. Verlaat dazu lapidar: "Jetzt geht's weiter." Und zwar schon am Freitagabend gegen Aufstiegsaspirant Arminia Bielefeld (19 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker). 

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