"Klappt hervorragend": Glöckner will TSV 1860 mit bisher gescheitertem System voranbringen 

Trainer Patrick Glöckner hat beim TSV 1860 die Dreierkette implementiert. Im Vergleich zu seinem Vorgänger Argirios Giannikis scheint das Team die dafür nötige taktische Finesse mitzubringen.
Kilian Kreitmair
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Geht weg vom 4-2-3-1-System: TSV-1860-Trainer Patrick Glöckner.
Geht weg vom 4-2-3-1-System: TSV-1860-Trainer Patrick Glöckner. © sampics

Hoch und weit – das bringt in der Dritten Liga Sicherheit. Und erfordert nicht gerade viel taktische Finesse. Man braucht nur einen wuchtigen Stoßstürmer, der die Dinger am Ende reinmacht. Was macht man aber, wenn man – wie im Falle des TSV 1860 – gleich vier Angreifer in seinem Kader hat?

Neues System bringt Variabilität und Kompaktheit

Und die auch noch die Gabe und Erfahrung mitbringen, mehr als nur in der Box zu lauern. Genau, man stellt, wie Sechzig-Coach Patrick Glöckner, das System um. Aus eins, mach zwei Stürmer. Weg vom klassischen 4-2-3-1-System, hin zum durchaus anspruchsvollen, aber hochmodernen 3-5-2-System. Wer kann, der kann.

Die Vorteile: Variabilität im Aufbauspiel und deutlich mehr Kompaktheit. Weil die Verteidiger enger zusammenstehen, können sich die Mittelfeldspieler mehr in der Offensive einschalten. Bedeutet im Umkehrschluss natürlich mehr Torgefahr und Spektakel – wenn es denn klappt. Und bisher sieht es bei den Löwen ganz gut aus.

Ist vom neuen Spielsystem des TSV 1860 überzeugt: Florian Niederlechner.
Ist vom neuen Spielsystem des TSV 1860 überzeugt: Florian Niederlechner. © sampics

Niederlechner: "Defensiv haben wir den Grundstein gelegt"

"Das neue System klappt hervorragend", sagt Florian Niederlechner. Zwar fiel die Torausbeute in den letzten beiden Testspielen gegen Amstetten (1:0) und Liberec (0:1) etwas spärlich aus, doch schön anzuschauen ist es allemal, was die Münchner im Sturm veranstalten. Auch die Löwen-Abwehr ließ in den Spielen kaum Torchancen zu. Vor allem Siemen Voet, Jesper Verlaat und Sean Dulic wirken im neuen System schon nach wenigen Wochen Vorbereitung gefestigt.

Tim Danhof und Manuel Pfeifer, die als Schienenspieler auf den Außen deutlich mehr Freiheiten haben, ackern die Linie rauf und runter. "Defensiv haben wir den Grundstein gelegt", analysiert Niederlechner. Gleich in mehreren Trainingseinheiten in Ulrichsberg lag der Fokus auf dem Defensivverhalten. Glöckner ließ seine Abwehrhünen in Teilen sogar getrennt von den Stürmern trainieren. Offensichtlich mit Erfolg.

TSV 1860: Haugen kann Geschwindigkeitsvorteile im neuen System besser nutzen

"Jetzt geht es darum, dass wir die Offensive weiter verfeinern." Immerhin sollen am Ende auch reichlich Tore für die Sechziger rausspringen. Über zwei Wochen haben die Münchner dafür noch Zeit, bis es am 1. August zum Ligastart nach Essen geht. Klar ist allerdings jetzt schon: Vor allem Sigurd Haugen und Niederlechner sind als Doppelspitze prädestiniert für die neue Sechzig-Spielweise.

Gerade der Norweger kann seine Geschwindigkeitsvorteile – vergangene Saison zweitschnellster Spieler der Liga – optimal nutzen. Dahinter agiert Kevin Volland als Ballverteiler. "Er hat einen guten ersten Eindruck gemacht", sagt Glöckner über den Rückkehrer. "Die Automatismen müssen sich jetzt noch finden." Große Sorgen, dass nicht das klappt, hat man an der Grünwalder Straße 114 nicht. Der taktische Feinschliff wird erst jetzt vorgenommen.

Sigurd Haugen bringt beim TSV 1860 Geschwindigkeit ins Spiel.
Sigurd Haugen bringt beim TSV 1860 Geschwindigkeit ins Spiel. © sampics

Giannikis wollte ebenfalls Dreierkette einführen

"Zudem haben wir in der Offensive einfach viel Qualität", betont Niederlechner. Denn auch Patrick Hobsch und Justin Steinkötter haben in den Testspielen gezeigt, dass sie im 3-5-2-System aufblühen können. Selbstverständlich war das beim Löwen übrigens nicht immer. Glöckner-Vorgänger Argirios Giannikis wollte die Dreierkette beim TSV 1860 ebenfalls einführen. Doch musste seinen Plan nach kurzer Zeit schon wieder verwerfen. Seine Spieler wirkten im komplexen System überfordert.

3-5-2-System ist selbst manchen Zweitligisten zu kompliziert

Kein Wunder: Es gibt selbst Mannschaften aus der 2. Bundesliga, die deshalb lieber auf das altbewährte 4-2-3-1-System setzen. Das zeigt: Der Kader der Giesinger ist in dieser Saison nicht nur von den Namen, sondern auch taktisch für deutlich mehr als die Dritte Liga gemacht. Wird es also Sechzigs Aufstiegssystem, dieses hochmoderne 3-5-2?

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  • Kaiser Jannick vor 15 Stunden / Bewertung:

    Wir sind aktuell wirklich auf allen Positionen mehrfach stark besetzt und ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass das 3-5-2 gut funktionieren könnte.

    Z.B. mit:
    Dähne im Tor,
    als 3-er-IV Voet-Verlaat-Dulic,
    auf den beiden Schienen Pfeifer-Danhof,
    als Sechser Deniz-Christiansen,
    als Zehner Volland
    und als zentrale Stürmer Haugen-Niederlechner.

    Dabei wäre dann auch die Bank mit Jacob, Schifferl, Maier, Jacobsen, Schröter, Philipp, Wolfram, Kozuki, Steinkötter und natürlich Hobsch sehr gut besetzt. Und natürlich die jungen Wilden, Faßmann, Lippmann, Fuchs, Althaus und Erdogan nicht zu vergessen.

    Wenn es mit dem neuen Investor klappt, das neue Präsidium durch Sachkunde glänzt, es also ruhig im Umfeld werden sollte und wir gut aus den Startlöchern kommen, sowie von schweren Verletzungen verschont bleiben, könnte es eine tolle Saison werden, die hätten die Löwen und wir Fans uns endlich wieder verdient.

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