Kiraly patzt – und will auf Geld verzichten

Der ungarische Torhüter nimmt die Schuld fürs Gegentor zum 1:2 auf sich. Für einen neuen Vertrag tut er so manches
von  Abendzeitung
Der Moment der Entscheidung am Samstagnachmittag: 1860-Keeper Gabor Kiraly lässt einen harmlosen Schuss des Bochumers Aydin durchrutschen.
Der Moment der Entscheidung am Samstagnachmittag: 1860-Keeper Gabor Kiraly lässt einen harmlosen Schuss des Bochumers Aydin durchrutschen. © az

Der ungarische Torhüter nimmt die Schuld fürs Gegentor zum 1:2 auf sich. Für einen neuen Vertrag tut er so manches

MÜNCHEN Am Morgen danach konnte Gabor Kiraly schon wieder lachen. Auch wenn ihm das schwerfiel. „Ich spiele schon viele Jahre, da sind mir schon einige Fehler passiert. Aber es tut trotzdem immer weh“, sagte der Torwart der Löwen, der beim 1:3 gegen Bochum einen bitteren Nachmittag erlebt hatte. Denn eigentlich hielt Kiraly alles, was es zu halten gab - bis auf einen entscheidenden Schuss.

Beim 1:2 patzte er. Bei einem Ball, den er sonst im Schlaf hält. Mitten in der Drangphase der Löwen, als viele an einen Heimsieg glaubten. „Ich muss das Tor auf mich nehmen. Es gibt keine Ausrede. Es war meine Schuld, den muss ich halten. Es bringt mir auch nichts, dass ich sonst gut gehalten habe. Das ist leider das Schicksal eines Torwarts“, sagte der Ungar.

Auch Trainer Reiner Maurer wollte den Patzer nicht beschönigen und sprach davon, „durch ein nicht unhaltbares Tor“ geschlagen worden zu sein. Verteidiger Stefan Buck ergänzte: „Es ist blöd, dass ihm das passiert ist. Aber wir geben ihm Zuspruch.“

Für Kiraly, der bislang eine ordentliche Saison gespielt hatte und dem in den 17 Partien vor der Bochum-Pleite nur beim 3:3 daheim gegen Frankfurt ein entscheidender Fehler unterlaufen war, kam der Patzer zum ungünstigen Zeitpunkt. Denn gerade jetzt ist er dabei, seinem klammen Verein in den Verhandlungen um den im Sommer auslaufenden Vertrag entgegenzukommen. Kiraly will unter anderem mit dem Verzicht auf eine Klausel, nach der sich sein (üppiger) Vertrag bei 25 Einsätzen zu gleichen Bezügen um ein Jahr verlängert hätte, zeigen, wie wichtig ihm die Zukunft bei den Sechzgern ist und wie wenig der Verein auf ihn verzichten kann. „Ich habe schon ein paar Schritte gemacht und zeige, dass ich eine Lösung finden will. Ich will hierbleiben“, sagt er. „Ich tue alles für 1860, und ich werde mich nach meinem Fehler wieder neu beweisen.“

Marco Plein

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