Kenny Cooper: Vor dem Absprung
MÜNCHEN - Der 1860-Stürmer steht vor dem Absprung bei den Löwen. Schon in den kommenden Tagen soll es soweit sein.
1860-Stürmer Kenny Cooper (26) steht vor dem Absprung bei den Löwen. Dieser soll schon in den nächsten Tagen sein.
Laut einer Meldung des "kicker" soll Cooper wohl in die Major Soccer League (MLS) wechseln. Dort soll er sich den Portland Timbers anschließen. Cooper wechselte im August 2009 von den Dallas Stars zu den Löwen, für die er in zwölf Zweitligapartien zwei Treffer erzielte. Nach einem kurzen Intermezzo in England bei Plymouth Argyle (Januar 2010 bis Juni 2010) kehrte der Amerikaner zu 1860 zurück, kam aber in dieser Spielzeit lediglich auf einen Teileinsatz. Cooper trainierte erst seit sechs Wochen wieder.
Nach seinem Knöchelbruch im Sommer feierte der Amerikaner im letzten Hinrundenspiel gegen Paderborn (0:1, d. Red.) für 19 Minuten ein Kurz-Comeback, als er für Daniel Halfar eingewechselt wurde. Doch jetzt ist der bullige Löwen-Stürmer wohl bald wieder weg aus München. Coopers Berater Kon Schramm zur AZ: "Dass der Wechsel in die USA perfekt sein soll, ist eine Falschmeldung. Wir suchen momentan für die Löwen als auch für den Kenny die beste Lösung. Im Fußball ist alles möglich. Es gibt mehrere Optionen, eine davon ist die USA."
Heißt so viel wie, dass Coopers Abschied bei den Sechzgern besiegelt ist und er zu einem anderen Verein wechseln wird. Durch den Transfer des Angreifers würden die klammen Löwen finanziell weiter entlastet werden. 1860-Sportdierktor Miki Stevic ist zum Verkauf von Spielern gezwungen, um bis zum 13. Januar seinen Beitrag zum geforderten Liquiditätsnachweis bei der DFL in Höhe von 5,3 Millionen Euro zu leisten. Eine andere Lösung für den wechselwilligen Cooper soll auch der FC Ingolstadt sein.
Am Donnerstag sagte der Angreifer zwar noch: „Ja, ich habe davon gelesen. Natürlich ist für einen Fußballspieler alles möglich, aber ich habe hier bei den Löwen einen Vertrag und bin glücklich bei den Löwen.“ Doch das war wohl nur die halbe Wahrheit. Das Glücksgefühl ist offenbar kleiner als der Wunsch zu wechseln.
Cooper wäre nach Sandro Kaiser, Eke Uzoma (beide zu Arminia Bielefeld), Juan Barros (war nur ausgeliehen) und zuletzt Moritz Leitner (zum FC Augsburg) der fünfte Spieler, den die Löwen von der Gehaltsliste streichen können. Trainer Reiner Maurer würde Cooper wohl keine Träne nachweinen und meint nur: „Wirtschaftlich ist er natürlich ein Spieler, der nicht zu den Kleinverdienern zählt.“
Reinhard Franke