Kayabunar zurück zur U21, doch sein Job bei 1860 wird jetzt noch wichtiger

Die Rolle als Interimstrainer ist für Alper Kayabunar keine Unbekannte. Der erst im vergangenen Juni zum TSV 1860 gewechselte Coach hatte bei Türkgücü gleich zweimal als Übergangslösung fungiert. Einmal 2017 in der sechstklassigen Landesliga für sechs Partien (vier Siege, ein Remis, eine Niederlage) und einmal 2021 in der Dritten Liga für vier (drei Remis, eine Niederlage). Seine Tätigkeit in diesen Tagen als Übungsleiter der Löwen-Profis war dementsprechend Springer-Einsatz Nummer drei.
Kayabunar rückt nach dem Sechzig-Gastspiel am Sonntag beim SV Wehen Wiesbaden wieder ins zweite Glied, auf seine angestammte Position als Cheftrainer der in der Bayernliga kickenden Zweitvertretung der Blauen. "Meines Wissens ist Alper am Montag wieder da", hatte sein Co-Trainer Vincent Saller (27), der die kleinen Löwen seinerseits interimsmäßig trainiert, am Freitag nach dem 2:2 in Kirchanschöring gesagt.
1860-Trainer-Frage? "Wir hoffen, dass wir zeitnah was verkünden können"
Ob das wirklich so kommt, hängt freilich davon ab, wann 1860 seinen neuen Cheftrainer präsentiert. "Wir sind dran an der Trainersuche, hier ist Manfred Paula, unser derzeitiger Geschäftsführer, verantwortlich", sagte Präsident Gernot Mang am Samstag in der Radio-Sendung "Heute im Stadion" im BR: "Er führt das ein oder andere Gespräch mit diversen Trainern und wir hoffen, dass wir zeitnah im Laufe der nächsten Woche was vermelden beziehungsweise verkünden können. Das wäre schön."
Der Löwen-Kosmos wartet sehnsüchtig auf einen neuen Übungsleiter, dem die Länderspielpause zum Kennenlernen seiner neuen Mannschaft in die Karten spielen dürfte. Die Entscheidungsträger hätten ob des Doppel-Rauswurfs von Geschäftsführer Christian Werner und Trainer Patrick Glöckner "Rückendeckung der Fans bekommen, die diese Entscheidung respektieren und die auch gesagt haben: ‘Gott sei Dank habt ihr rasch reagiert und nicht zu lange gewartet.’ Das war uns ganz wichtig, die Fans mitzunehmen." Doch die Geduld dürfte endlich sein.
Kayabunar hat sich "als Förderer von jungen Talenten einen Namen gemacht"
Im Schatten der Profis kommt auf Kayabunar allerdings eine zentrale Aufgabe zu, die ob der von Mang angekündigten Neuausrichtung noch an Gewicht zunimmt. Stichwort Nachwuchsförderung. Schon NLZ-Chef Paula hatte bei der Verpflichtung des 39-Jährigen betont: "Mit Alper Kayabunar haben wir einen erfahrenen Trainer gefunden, der die letzten drei Jahre Türkgücü München als Cheftrainer in der Regionalliga Bayern betreut und sich als Förderer von jungen Talenten einen Namen gemacht hat."
Und genau das ist gewünscht. Oberlöwe Mang hatte zuletzt bemängelt, dass der Einbau junger Talente in den Profi-Kader "einfach vernachlässigt" worden war. "Der neue Trainer muss ein gestandener Profi sein, der die dritte Liga und die Bundesliga kennt. Der aber vor allem die Jugend mitnimmt, der die Jugendspieler integriert, der die Mannschaft besser macht. Das ist das A und O, was wir uns wünschen."
Kayabunar-Truppe ist die letzte Ausbildungsstufe
Das kann aber nur klappen, wenn Kayabunar in der U21, die derzeit die Tabelle der Bayernliga anführt, die dafür notwendige Vorarbeit leistet. Seine Truppe ist die letzte Ausbildungsstufe vor den Profis. Der gebürtige Münchner hatte während seiner Zeit bei Türkgücü über weite Strecken mit Talenten zu tun. Als Co-Trainer, als U17-Coach oder zuletzt als Cheftrainer – auch zwangsweise ob der finanziell stets angespannten Lage.
"Er ist wirklich ein herausragender Trainer, vor allem auch in der Entwicklung junger Spieler", erklärte Ünal Tosun, Kayabunars Nachfolger bei Türkgücüü, im Sommer auf Nachfrage von "FuPa": "Ich bin überzeugt, dass er der richtige Mann für diese neue Aufgabe ist und ich bin auch ziemlich sicher, dass wir ihn in Zukunft in den Profiligen an der Seitenlinie sehen werden."
Dafür braucht Kayabunar allerdings noch die nötige Uefa-Pro-Lizenz. Aber zunächst geht es eh erst einmal zurück zu den kleinen Löwen. Mit einem großen Auftrag.